Das neue Turnierformat (kurz: W7F) wird auf einem Kleinfeld mit je sieben Spielerinnen über 2x15 Minuten, ohne Abseits und auf kleinere Tore ausgetragen. Fliegende Wechsel sind jederzeit möglich. Die Frauen des FC Bayern waren wenige Tage nach der gemeinsamen Meisterfeier mit den Männern bei dem Turnier mit anderen Spitzenclubs wie Ajax Amsterdam, Paris Saint-Germain, Manchester United oder AS Roma zwar noch im Partymodus, aber trotzdem topmotiviert und holten sich am Freitag den Sieg durch ein 2:1 im Finale gegen Manchester United.
Mit dabei war neben Bayern-Antreiberin Sarah Zadrazil auch ÖFB-Nationalspielerin Maria Plattner. Sie rückte in den Kader auf, weil einige Spielerinnen auf die Teilnahme verzichteten. Die Tirolerin, die 2017/18 beim FC Bergheim in der Bundesliga spielte, gehört eigentlich dem B-Team des deutschen Doublegewinners an, das in der 2. Liga engagiert ist.
Glanzauftritt inmitten der Stars
Beim W7F fühlte sie sich im Ensemble mit Topstars wie Pernille Harder, Magdalena Eriksson oder Jovana Damjanovic sehr wohl. Sie ragte beim 3:1-Sieg über Manchester City im letzten Gruppenspiel heraus: Sie legte das 2:1 durch Julia Zigiotti auf und traf dann selbst zum Endstand. Da applaudierte auch ihre ÖFB-Kollegin Sarah Zadrazil aus Salzburg. Im Halbfinale gegen Paris Saint-Germain spielten sich die Bayern-Frauen in einen wahren Rausch: Beim 5:0 erzielte Plattner das zweite Tor und assistierte beim vierten durch Zadrazil.
Nach einer verletzungsbedingten Durststrecke hat Plattner vor kurzem ihr Teamcomeback unter Alexander Schriebl gegeben. Der Salzburger ist begeistert von ihr: "Sie hat alle Voraussetzungen, um sich auch in der ersten Bayern-Mannschaft durchzusetzen", sagt er. Als Trainer von Bergheim wollte er Plattner vorigen Sommer bereits zum Salzburger Bundesligisten zurücklotsen. Die sagte aber ab, weil sie sich noch nicht bereit für das Erstliga-Level fühlte. Im Winter ging sie dann zu Bayern II.
Preisgeld: Fünf Millionen Dollar
Das W7F-Finale am Freitagabend hatte dann noch eine Steigerung zu bieten. Die Bayern-Frauen trafen auf Manchester United. Nach 0:1-Rückstand drehten sie das Match, und es war Sarah Zadrazil, die die Entscheidung brachte: Im Stil einer echten Torjägerin traf sie vier Minuten vor Schluss aus der Drehung zum 2:1. Ein Treffer, der die Kassen füllt: Das Siegerteam erhält 2,5 Millionen Dollar, insgesamt ist das W7F mit fünf Millionen Dollar dotiert. Haupt-Initiatorin ist Jennifer Mackesy, die Anteile am englischen Frauen-Meister Chelsea sowie am US-Team Gotham FC hält und die eine attraktive Plattform für den Frauenfußball schaffen will. Das W7F soll zu einem Grand Slam an mehreren Schauplätzen ausgebaut werden.