Red-Bull-Salzburg-Frauen setzen zum Start ein Signal: Spektakuläre Tore ebnen den Weg
Bei der Premiere in der Frauenfußball-Bundesliga war das Team von Trainer Dušan Pavlović klar besser als Blau-Weiß Linz, musste aber lange zittern.
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Großer Jubel bei den Salzburgerinnen.
Mit einem 2:0-Sieg bei Blau-Weiß Linz startete Red Bull Salzburg in die erste Saison als Frauen-Bundesligist. Am Samstag trafen Vina Crnoja und Theresa d'Angelo für den Nachfolgeclub des FC Bergheim.
Drückende Mittagshitze lag über dem Stadion, als am Samstag der Anstoß zum ersten Bundesligaspiel von Red Bull Salzburg ausgeführt wurde. Ein Spiel für die Geschichtsbücher also. Die Erbinnen des FC Bergheim trafen in Linz auf die Blau-Weiß Linz/Kleinmünchen. Historie schwingt auch am Donauufer immer mit, wie zahlreiche Fans in Trikots mit "SK Voest"-Schriftzug zeigten.
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Traditionsbewusster Blau-Weiß-Fan.
Ein blau-weißer Anhänger erinnerte mit dem Namen "Sanchez" auf dem Rücken an das Linz-Gastspiel des Ex-Real-Madrid-Torjägers Hugo Sanchez in den 1990er-Jahren. Das Legenden-Pendant auf Salzburger Seite dazu saß persönlich auf den Rängen: Sarah Sturm, langjährige Bergheim-Spielerin, die neben ÖFB-Teamchefassistentin Sara Schaible Platz genommen hatte, war als Trägerin eines Red-Bull-Trikots ziemlich allein und scherzte deshalb: "Ich bin heute unser einziger Ultra..."
Einen Tribünenplatz wider Willen nahmen auch Alessia Pamminger Lucia Orkic, Katja Wienerroither und Emily Schimm ein, die verletzten Salzburger Spielerinnen. Trotz der prominenten Ausfälle hatte Trainer Pavlović keine Sorge: "Wir haben ein breiten Kader und können das gut kompensieren."
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Greta Spinn.
Lattenkracher als Weckruf
Die Anspannung war in der ersten Halbzeit zu spüren. Die Salzburgerinnen kamen trotz mehr Ballbesitz nur zu wenigen Abschlüssen. Das biedere Linzer Team näherte sich dem Tor von Michaela Fischer nur selten. Bis zur Nachspielzeit, als die Bergheim-Torhüterin einen 30-Meter-Freistoß von Jana Kofler mit den Fingerspitzen gerade noch an die Latte lenken konnte.
Ex-Linzerin machte den Deckel drauf
Zu Wiederbeginn kam mit Theresa d'Angelo auch eine der vier von Blau-Weiß zu Red Bull gewechselten Spielerinnen. Und prompt klappte auch das Toreschießen: Greta Spinn erobert den Ball 25 Meter vor dem Tor, spielte perfekt für Vina Crnoja in die Gasse, die mit einem eleganten Heber das 1:0 erzielte (49.).
Trotz der Führung blieb die Partie offen. Bei einigen Kontern von Blau-Weiß rettete der Abseitspfiff. Aufatmen gab es erst am Beginn der fünfminütigen Nachspielzeit: Theresa d'Angelo machte mit einem Schlenzer aus 20 Metern direkt unter die Latte alles klar - 2:0.
Stimmen nach dem Spiel
Trainer Dušan Pavlović sagte: "Über weite Strecken war es eine souveräne Leistung, wir konnten unsere Spiel auf den Patz bringen. Unser Fokus liegt auf Proaktivität. Wenn dann noch schöne Tore daraus entstehen, freuen wir uns umso mehr. Das ist für den Start ein gutes Signal. Jetzt dürfen wir uns auf unser erstes Heimspiel freuen, das Erfolgserlebnis nehmen wir als Ansporn dafür gerne mit."
Die Heimpremiere steigt am Sonntag (24. August, 14 Uhr) in der Red-Bull-Akademie gegen Altach.
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Erleichterung bei Trainer Duöan Pavlović.
Vina Crnoja: "Ich freue mich, dass ich das erste Tor für Red Bull Salzburg schießen durfte. Ein tolles Gefühl. Wir haben es von Anfang an gut gemacht und alles umsetzen können, was uns der Trainer gesagt hat. Nach der Pause konnten wir das auch in Tore ummünzen."
Theresa d'Angelo war nach dem Spiel überglücklich: "Mein Wechsel von Linz nach Salzburg war genau der richtige Schritt. Bislang ist alles so, wie ich mir das gewünscht und vorgestellt habe. Ich hatte auch bei Blau-Weiß eine gute Zeit. Aber die Spielweise von Red Bull kommt mir absolut entgegen. Und heute war das der perfekte Auftakt."
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Vereinter Jubel.
In den Parallelspielen gab es einen 3:0-Auswärtserfolg von Liga-Mitfavorit Austria Wien bei Altach. Neulengbach kam bei der Premiere von Trainer Andi Ogris über ein 0:0 gegen Aufsteiger Südburgenland nicht hinaus. LASK unterlag Sturm Graz mit 1:4.
Red Bull Salzburg spielte mit: Fischer - L. Spinn, Hamzic (83. Ganisl), Schirmbrand, Illinger - G. Spinn (79. Gragger), Grabovac, Grünwald (46. D'Angelo), Gierzinger (64. Akrap) - Crnoja, Kobler (83. Krinzinger).
Auch die U20 siegte
Einen klaren 4:0-Sieg feierte die U20 von Red Bull Salzburg gegen die Akademie OÖ in der Future League. Bei der Trainerpremiere für Lukas Hiermann trafen Annika Huber (33.), Valentina Akrap (38.), Lea Böhmer (44.) und Valentina Lutz (74.).