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Sensation in der Champions League: Red Bull Salzburg schlägt Feyenoord Rotterdam 3:1

Red Bull Salzburg ist am Mittwoch in der Ligaphase der Champions League angekommen. Die zuvor tor- und punktelosen Bullen setzten sich am vierten Spieltag trotz Ausfällen dank einer starken Leistung in Rotterdam durch.

Die Salzburger jubelten.
Die Salzburger jubelten.
Kamil Piatkowski verteidigt gegen Ibrahim Osman.
Kamil Piatkowski verteidigt gegen Ibrahim Osman.

Österreichs Vizemeister Red Bull Salzburg sorgte am Mittwoch für eine große Sensation in der Champions League. Nach enttäuschenden Wochen besiegten die Bullen den niederländischen Spitzenclub Feyenoord Rotterdam sensationell, aber verdient mit 3:1 (1:0).

Die Bullen traten in Rotterdam stark ersatzgeschwächt an. Neben den Langzeitverletzten Takumu Kawamura und Fernando standen auch Amar Dedic, Bryan Okoh, Maurits Kjaergaard (alle verletzt), Stefan Bajcetic, Mads Bidstrup (beide krank) und Alexander Schlager (gesperrt) nicht zur Verfügung. Zumindest meldete sich Lucas Gourna-Douath rechtzeitig fit. Der Franzose bildete gemeinsam mit Bobby Clark und Mamady Diambou das Salzburger Mittelfeldzentrum.

Salzburger Mittelfeld glänzt

Dieses Trio war auch hauptverantwortlich dafür, dass die Bullen gegen den klaren Favoriten Feyenoord in der ersten Halbzeit eine sehr gute Figur abgaben. Die Niederländer starteten zwar druckvoll in die Partie, nach ein paar Minuten bekam Salzburg das Spiel aber in den Griff. Ansatzweise gefährlich wurde die Truppe von ÖFB-Kicker Gernot Trauner nur nach einigen Fehlern von Kamil Piatkowski. Seine Kollegen konnten aber Schlimmeres verhindern.

Offensiv wurde Österreichs Vizemeister mit Fortdauer der ersten 45 Minuten immer mutiger. Der letzte Pass kam aber lange Zeit nicht an. So auch kurz vor dem Pausenpfiff. Eine gute Aktion der Bullen endete mit einem zu steilen Zuspiel, Rotterdam-Goalie Timon Wellenreuther schenkte den Ball aber mit einem schlechten Abwurf wieder her. Dieses Geschenk nahm die Lijnders-Elf dankend an. Nach einer perfekten Flanke von Oscar Gloukh war Karim Konaté per Kopf zur Stelle und durchbrach damit auch den Torbann in der aktuellen Champions League. Insgesamt 315 Minuten musste Österreichs Topclub auf den ersten Treffer in der Königsklasse warten. Mit dem 0:1 verstummten auch die 47.000 Zuschauer im Feyenoord-Stadion. Groß war der Jubel dagegen bei den rund 400 mitgereisten Bullen-Fans.

Salzburger nutzen Fehler und legen nach

Die Rotterdam-Spieler wurden mit einem Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet, von ihren frenetischen Anhängern wurde eine klare Leistungssteigerung erwartet. Und es steigerte sich eine Mannschaft - es war aber der krasse Außenseiter Salzburg. Die Bullen überstanden die erste Druckphase des Gegners erneut ohne große Probleme und nahmen das Heft selbst in die Hand. In der 51. Minute wurde ein Gloukh-Abschluss noch von Trauner geblockt, sechs Minuten später nahm die Sensation konkrete Formen an. Eine Clark-Ecke brachte Piatkowski per Kopf in die Gefahrenzone, Konaté schloss aus kurzer Distanz per Dropkick zum 2:0 ab.

Wie gut die Lijnders-Truppe an diesem Tag auftrat, zeigt, dass Feyenoord erst in der 68. Minute zur ersten echten Topchance kam. Nach einem ruhenden Ball köpfelte Bart Nieuwkoop knapp daneben. Richtig hektisch wurde es in der Schlussphase. Zuerst holte sich Rotterdam-Joker Chris Nadje nach einem schweren Foul an Gourna-Douath die Rote Karte ab (80.). Trotz Unterzahl gelang nur eine Minute später der Anschlusstreffer.

Hektische Schlussphase überstanden

Salzburg ließ sich davon nicht beeindrucken, vergab aber kurze Zeit später (vorerst noch) die Chance auf die Entscheidung. Konaté donnerte einen Elfmeter an die Latte. Doch auch dieser Rückschlag konnte den Außenseiter am Mittwoch nicht stoppen. Der eingewechselte Daouda Guindo traf nur wenige Augenblicke später per sehenswertem Weitschuss genau ins kurze Kreuzeck - 3:1. Mit dem ersten Sieg in der laufenden Champions-League-Saison sorgen die Bullen nicht nur wieder für viel Aufsehen in ganz Europa, sondern halten auch die Chance aufs Weiterkommen am Leben. Dafür ist in der 36er-Tabelle zumindest Platz 24 notwendig. Aktuell ist Red Bull Salzburg 30.

Abwehrchef Samson Baidoo war überglücklich mit dem Auswärtssieg in Rotterdam: "Wir sind sehr kompakt und als Team aufgetreten. Wir haben heute ein super Spiel gemacht und verdient diese drei Punkte geholt." Ob nun endgültig der Knoten geplatzt ist? "Der Trainer hat in den Interviews ja immer gesagt, dass es eine gewisse Zeit braucht", konterte Baidoo.

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