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FC Red Bull Salzburg wendet Krise ab: Amar Dedic´ verzichtete aber zu jubeln

Red Bull Salzburg fand beim 3:0 gegen Altach wieder in die Erfolgsspur. Nach seinem Tor wollte Amar Dedić seine Freude aber nicht zeigen.

Amar Dedic (l.) brachte Salzburg in Führung, wollte aber nicht öffentlich jubeln.
Amar Dedic (l.) brachte Salzburg in Führung, wollte aber nicht öffentlich jubeln.

Nach zuletzt insgesamt vier Niederlagen in der Champions League und in der Fußball-Bundesliga und einem Remis gegen Austria Klagenfurt hat Red Bull Salzburg eine echte Krise vermieden. Mit einem 3:0 gegen Altach fahren die Bullen gestärkt nach Hartberg. Dort steht die Truppe von Trainer Gerhard Struber in der dritten Runde im ÖFB-Cup aber erneut unter Druck. Ein vorzeitiges Aus bei den kampfstarken Steirern wäre ein erneuter Rückschlag.

Über 44 Minuten waren die Altacher in der Red-Bull-Arena ein über weite Strecken ebenbürtiger Gegner. Doch dann schlug Außenverteidiger Amar Dedić zu. Nach einer Maßflanke von Oscar Gloukh traf der 21-Jährige per Kopf überlegt zum 1:0. Der Bann war gebrochen, die Erleichterung auch auf der Betreuerbank des Serienmeisters zu spüren. Doch während alle Bullen jubelten, senkte Dedić nur den Kopf und formte mit zwei Fingern der rechten Hand das Zeichen des Friedens. Nach Spielschluss erklärte Dedić, warum er äußerlich nicht ausgelassen feiern konnte und wollte. "Ich habe mich innerlich sehr über meinen Treffer gefreut, aber aufgrund der aktuellen Geschehnisse in der Welt konnte ich in dem Moment einfach nicht jubeln. Es macht mich traurig, wenn ich sehe, wie viele Kinder ums Leben kommen." Die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine gehen auch am Nationalspieler Bosnien-Herzegowinas nicht spurlos vorüber.

Die Altacher kamen nach dem Treffer von Dedić auch nicht dazu, eine Reaktion zu zeigen. Denn bereits 30 Sekunden nach Wiederanpfiff stellte Maurits Kjærgaard auf 2:0. "Es fühlt sich schön an, wir haben uns den verdienten Sieg hart erarbeiten müssen, denn es war nicht einfach. Es war wichtig, dass wir die Krise beenden und in die Spur finden konnten. Die Saison ist aber noch sehr lang. Es wird wichtig sein, in jedem Spiel Vollgas zu geben. Natürlich geben wir jedes Spiel unser Bestes, aber speziell gegen Altach ist es gelungen, unser altes Gesicht erneut zu zeigen", sagte Dedić.

Schon am Mittwoch müssen die Salzburger erneut beweisen, dass die Richtung nach oben wieder stimmt. Und das wird nicht einfach, denn das Cupspiel in Hartberg wird alles andere als ein Selbstläufer werden. Und in der Liga steht die Truppe von Trainer Struber weiter nur auf Platz zwei. Aber der Bullen-Coach lässt sich nicht aus der Fassung bringen: "Die Meisterschaft ist ein Marathon und kein Sprint. Wir müssen immer wieder, wenn die eine oder andere Hürde da ist, diese nehmen und Step by Step nach vorn arbeiten. Jetzt wissen wir, dass wir nicht in einer befreiten Phase waren, und haben uns zurückgearbeitet. Es war ein guter nächster Schritt, um Selbstvertrauen zu tanken, auch für die wichtigen nächsten Aufgaben im Cup und in der Bundesliga."

Einen Schritt aus seiner Formkrise machte auch Angreifer Karim Konaté, dem nicht nur ein Tor gelang. Der Youngster arbeitete auch viel. Das wird Struber im Hinblick auf das Cupspiel positiv stimmen.

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