25 Grad und Sonnenschein haben die "Eurofighter" von Red Bull Salzburg in Lissabon erwartet. Dazu die eine oder andere Schikane am Flughafen in der portugiesischen Hauptstadt, an und für sich internationale Drehscheibe mit jährlich 14 Millionen Passagieren. Doch bei den beiden Charterfliegern, die am Dienstag mit rund 300 Personen von Salzburg nach Lissabon geflogen sind, fiel die Abfertigung verwunderlich schwer. Geschlagene zwei Stunden warteten Spieler und Betreuer auf ihre Koffer und Trainingsutensilien, wurden bei der Gepäckausgabe mehrfach zwischen den Förderbändern hin und her geschickt, ohne konkrete Informationen zu erhalten. Eine Schikane als Gastgeschenk für den Gegner von Benfica Lissabon? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Lissabon ist für Red Bull Salzburg in jeder Hinsicht "ein harter Ritt"
Champions League: Die Bullen wollen sich von einer lästigen Verzögerung bei der Ankunft in Portugal und der Stärke des Gegners nicht verunsichern lassen.

Champions-League-Hymne für Struber "ein spezieller Moment"
Nun gut, Österreichs Fußballmeister schaffte es gerade noch zum Hotel und in weiterer Folge ins Estádio da Luz, wo am Dienstagabend die obligate UEFA-Pressekonferenz und das Abschlusstraining auf dem Programm standen. Trainer Gerhard Struber sprach von einem "harten Ritt", gleichzeitig sei die Vorfreude auf die Königsklassen-Premiere riesig. "Wir wollen uns in dieses Spiel hineinarbeiten, mutig auftreten und am Ende überraschen. Wir trauen uns schon zu, hier zu punkten", sagte der Bullen-Coach. Ehe sein Puls am Mittwochabend (Anpfiff 21 Uhr, live auf Sky, ServusTV und im SN-Ticker) in die Höhe schnellt, will Struber aber die Champions-League-Hymne genießen. "Das ist auch für mich als Trainer ein spezieller Moment", meinte der 46-jährige Salzburger.
Kjærgaard: "Benfica hat eine großartige Mannschaft"
Auch Rechtsverteidiger Amar Dedić kann diesen Moment kaum erwarten: "Wir haben ganz klar ganz große Lust auf die Champions League. Der Gegner ist enorm stark, aber wir haben das nötige Selbstvertrauen, um hier bestehen zu können. Dazu müssen wir hellwach sein und 100 Prozent geben." Mittelfeldspieler Maurits Kjærgaard weiß ebenfalls, wie knifflig dieser Gruppenauftakt wird: "Benfica hat eine großartige Mannschaft, die sich im Sommer auch noch mit zwei Weltmeistern verstärkt hat. Unsere Aufgabe in Lissabon ist also schon sehr schwierig. Aber genau deshalb wollen wir Champions League spielen, weil wir uns mit absoluten Topmannschaften messen können. Und auch gegen sie wollen wir versuchen, unseren Spielstil durchzuziehen, und natürlich wollen wir punkten."
Red Bull Salzburg will "eine Duftmarke hinterlassen"
Trainer Struber fasste die Salzburger Ausgangslage abschließend so zusammen: "Benfica ist portugiesischer Meister und vergangene Saison erst gegen den Finalisten Inter Mailand ausgeschieden. Wie Roger (Benfica-Trainer Schmidt, Anm.) das zusammengestellt hat, welche Idee von Fußball er hat und wie er das umsetzt, ist absolut großartig und wird uns vor eine ganz große Aufgabe stellen. Sie haben eine junge, hungrige Mannschaft, die im Sommer noch mit arrivierten Spielern, unter anderem mit zwei Weltmeistern, verstärkt wurde. Aber letztendlich soll die Realität den Unterschied ausmachen. Wir wollen mit unserer Wucht und unserer Power so stark sein, dass wir Benfica überraschen. Wir sind zwar Außenseiter, wollen aber auch hier mutig und smart spielen. Unser Ziel ist es, dass wir uns in diesem Bewerb nicht nur entwickeln, sondern eine Duftmarke hinterlassen. Es wäre natürlich schön, wenn wir in der Champions League auswärts wieder einmal gewinnen könnten. Der letzte Sieg ist ja schon einige Zeit her."



