Der chinesischen Konzern werde im kommenden Jahr als Sponsor 30 Millionen Rubel (ca. 430.000 Euro) in den Club stecken, wurde am Montag bekanntgegeben. Laut Manager Tomas Zorn sei eine langfristige Zusammenarbeit geplant.
Damit lösten sich auch die Gerüchte über einen Einstieg von Red Bull im russischen Fußball endgültig auf.
Am Freitag hatten mehrere Online-Sportportale berichtet, dass Spartak Moskau am Montag Neuigkeiten zur Struktur und zur Finanzierung des Clubs bekanntgeben werde. Die Insider wollten wissen, dass Red Bull den populärsten Fußballverein Russlands (Clubfarben: Rot-Weiß) in sein Netzwerk aufnehme. Der Hintergrund: Um den Jahreswechsel hatte ein Tweet vom offiziellen Vereinsaccount von Spartak für Aufsehen gesorgt. "Zusammen mit Red Bull" werde 2020 zu einem erfolgreichen Jahr werden, hieß es darin.
"Sports.ru" hat sogar ein mögliches neues Clubwappen zeichnen lassen, dass an das Logo von Red Bull Salzburg erinnert.
Spartak, derzeit auf Trainingslager in den Vereinigten Arabischen Emiraten, liegt in der russischen Premier Liga nur auf Platz zehn. Trainer bei Spartak ist der Deutsche Domenico Tedesco, früher bei Schalke 04. Mit Weltmeister André Schürrle und dem in Moskau geborenen Deutsch-Russen Tomas Zorn als Manager gibt es weitere deutsche Schlüsselfiguren beim Club. Präsident und Clubbesitzer Leonid Fedun, Vizepräsident des Lukoil-Konzerns, hat seinen Rückzug vom Fußball für das Jahr 2023 angekündigt.
Gut informierte Quellen erklärten aber bereits am Freitag auf SN-Anfrage, die Gerüchte seien "aus der Luft gegriffen". Red Bull plane keinen Einstieg im russischen Fußball.
Neben RB Leipzig ist Red Bull bei New York Red Bulls und Red Bull Brasilien aktiv. Erst vor wenigen Monaten nahm Ralf Rangnick, früher Sportchef und Trainer bei Leipzig, die Neuordnung des globalen Netzwerkes in die Hand. Red Bull Salzburg musste aus Gründen der Wettbewerbsintegrität schon früher die Verbindungen kappen - zumindest auf dem Papier ist das Unternehmen bei Österreichs Serienmeister nur noch als Sponsor tätig.
Gerüchte um mögliche neue Partnerclubs begleiten Red Bull Salzburg regelmäßig, vor allem England steht dabei im Blickpunkt. Seitens des Salzburger Getränkekonzerns wird dies meistens ins Reich der Fantasie verwiesen, ein Ausbau der "Red-Bull-Fußballfamilie" sei nicht geplant. Zuletzt wehrten sich Anhänger des dänischen Traditionsvereins Bröndby IF gegen einen möglichen Einstieg von Red Bull bei dem Kopenhagener Vorortverein. "Sowohl in Salzburg als auch in Leipzig hat man gesehen, wie die Österreicher mit dem Geld richtige Fußballvereine in reine Geschäfte verwandelt haben", teilte der Fanclub Sydsiden mit. "Sie haben die Logos, Farben, Stadionnamen der Mutterclubs verändert - alles! Wir werden niemals zulassen, dass das bei unserem Club passiert."