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Red Bull Salzburg wie RB Leipzig: Millionen kassiert, Topspieler verloren

Dass Red Bull Salzburg vor jeder Saison viele wichtige Spieler verliert, ist nicht neu. Dass aber auch der deutsche Cupsieger, RB Leipzig, viele Topstars abgibt, das ist doch überraschend.

Konrad Laimer wechselte von RB Leipzig zu Bayern München.
Konrad Laimer wechselte von RB Leipzig zu Bayern München.

Es ist die Philosophie von Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg, dass Talente aus der ganzen Welt verpflichtet werden, die sich in Salzburg entwickeln sollen, um dann bei einem Wechsel viel Geld in die Clubkasse zu spülen. Als Ausbildungsverein für Toptalente hat sich Salzburg so in den vergangenen Jahren einen Namen im europäischen Fußballgeschäft gemacht. Wird auch der zweite von Red Bull in Europa unterstützte Club, RB Leipzig, zu einem Ausbildungsverein für die ganz großen Vereine in Europa? Den Eindruck könnte man vor Beginn der Saison 2023/24 in den europäischen Topligen gewinnen.

Leipzig nahm mehr als 250 Millionen Euro ein

Aus Salzburg fanden in der aktuellen Transferperiode Benjamin Šeško und Nicolas Seiwald den Weg zum deutschen Pokalsieger, der auch den österreichischen Nationalspieler Christoph Baumgartner verpflichtete. Ob dieses Trio die Abgänge der Topspieler einigermaßen gleichwertig ausgleichen kann, bleibt abzuwarten. Konrad Laimer (Bayern), Dominik Szoboszlai (Liverpool), Joško Gvardiol (Manchester City), Christopher Nkunku (Chelsea), Marcel Halstenberg (Hannover) - praktisch die halbe Stammelf der vergangenen Saison wurde abgegeben, dazu wechselte auch André Silva zu Real Sociedad. Der Club von Ex-Salzburg-Trainer Marco Rose erwirtschaftete zwar über 250 Millionen Euro, um den sportlichen Verlust zu kompensieren. Schon am Samstag im Supercupspiel in München gegen den deutschen Meister Bayern wird sich erstmals zeigen, ob die Leipziger die Abgänge einigermaßen kompensieren können. So meinte auch der Ex-Salzburger Kevin Kampl, der nach dem Pokalsieg 2023 den Bayern einen Kampf um den Titel versprach. "Ich würde meine Worte von damals zumindest relativieren", sagte Kampl der "Sport Bild" über seine forsche Ankündigung nach dem Finaltriumph, mit RB jetzt "diesen verdammten Meistertitel zu holen". Nach einem Sommer mit einem großen Umbruch baut der 32-Jährige ein "irgendwann" mit ein - irgendwann werde es klappen mit dem Gewinn der Schale. Vor dem Supercup in München ist die große Frage, wo die Leipziger als selbst ernannte Herausforderer des Rekordmeisters stehen.

Marco Rose ist gewarnt

"Seitdem ich in Leipzig bin, haben wir immer Topspieler gehabt, die uns verlassen haben. Und wir haben die Abgänge immer kompensiert", betonte Kampl. Aber noch nie war der Aderlass so groß wie vor der Saison 2023/24. Rose ist gewarnt. In der vergangenen Saison hatte sich RB Leipzig nämlich einen Fehlstart in die Bundesliga-Saison geleistet. Und Rose löste Trainer Domenico Tedesco, der 2022, wie Rose dann 2023, auch den Pokal gewonnen hatte, ab. "Wir haben eine Menge neuer Spieler, das merkt man in den Abläufen, aber die Jungs sind willig, die Jungs hören zu. Es wird alles noch ein Stück Zeit brauchen, auch möglicherweise bis in die Saison hinein", sagte Rose, dessen Vertrag zuletzt vorzeitig bis 2025 verlängert worden war.

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