"Die Frage zum Austritt aus der UEFA hängt mit der Entscheidung des europäischen und des Weltfußballverbands (FIFA) vom 28. Februar zusammen, der zufolge russische Vereine und die Nationalmannschaft wegen der Lage in der Ukraine von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen wurden", meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass dazu.
Mit der Entscheidung wurde Russland von den Play-off-Spielen um die WM 2022 ausgeschlossen, auch bei der Auslosung für die Europameisterschaft 2024 war das Land nicht dabei. Die Nationalmannschaft hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine drei Freundschaftsspiele absolviert: Gegen Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan. Alle drei Ex-Sowjetrepubliken gehören dem AFC an.
Moskau erhofft sich von einem Übertritt einerseits wieder mehr Wettkampfpraxis für seine Fußball-Mannschaften, andererseits soll ein solcher Schritt demonstrieren, dass Russland politisch nicht isoliert ist.
Allerdings berichtet die Nachrichtenagentur RBK unter Berufung auf Funktionäre des russischen Fußballverbands, dass hinter den Kulissen weiter Verhandlungen mit der UEFA laufen. Demnach soll im Mai ein internationales Jugendturnier in der russischen Millionenstadt Wolgograd unter Ägide des europäischen Fußballverbands abgehalten werden. Weitere Lockerungen der Sanktionen seien im Gespräch.
Wechsel des Kontinentalverbandes gab es schon früher. So ist Israel 1974 aus dem asiatischen Verband ausgeschlossen worden und nach einem Intermezzo bei der Ozeanien-Föderation (OFC) seit 1991 UEFA-Mitglied. Australien trat 2005 aus der OFC aus und stieg in Asien ein. Während es einen WM-Startplatz in Ozeanien nur über eine Relegation gegen Vertreter anderer Kontinente gab, werden in Asien vier Fixplätze ausgespielt. Der Neuzugang wurde naturgemäß nicht von allen asiatischen Verbänden freudig begrüßt. 2015 wurde Australien erstmals Asien-Meister.