Hwang gilt beim Bundesligadritten der abgelaufenen Saison als Nachfolger von Timo Werner. Der deutsche Nationalspieler wird künftig für den FC Chelsea die Schuhe schnüren. Hwang ist der 20. Profi, der von der Salzburger zur Leipziger Red-Bull-Fußballabteilung wechselt. Die beiden Clubs haben trotz gemeinsamer Wurzeln beim Fuschler Getränkekonzern offiziell keine Verbindung mehr zueinander, um die Integritätsregeln der UEFA einzuhalten.
Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund sagte: "Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie Hee Chan vor mehr als fünf Jahren zu uns nach Salzburg gekommen ist. Er war ein höflicher, etwas schüchterner junger Spieler mit tollen Anlagen, hat sich schnell und gut in eine für ihn völlig neue Kultur und Sprache integriert. Mit seinem unermüdlichen Einsatz hat er sich extrem gut entwickelt und wechselt jetzt als toller Spieler, Torjäger, WM-Teilnehmer und Gewinner von sieben Titeln mit dem FC Red Bull Salzburg zu einem der Top-Klubs in der deutschen Bundesliga. Auch wenn wir den Vertrag mit ihm gern verlängert hätten, können wir seinen Wunsch nach diesem nächsten großen Schritt sehr gut nachvollziehen. Wir wünschen ihm für seine weitere Karriere sowohl sportlich als auch privat alles Gute."
Hee Chan Hwang sagte zum Abschied: "Ich werde meine Salzburger Teamkollegen und die Menschen im Klub vermissen, ich liebe diese Mannschaft einfach. Es ist so viel positive Energie, so viel Vertrauen und so eine super Stimmung drin. Und ich habe hier so viel gelernt, fußballerisch und menschlich. Der FC Red Bull Salzburg und seine Fans bedeuten für mich sehr viel, es ist einfach ein geiler Klub."
Der 24-Jährige war im Jänner 2015 von den Pohang Steelers nach Salzburg gekommen. Nachdem er sich beim Farmteam FC Liefering rasch eingelebt hatte, zog ihn der damalige Cheftrainer Oscar Garcia 2016 zum Profiteam in die Bundesliga hoch. 126 Bewerbsspiele mit 45 Treffern folgten.
Ein einjähriges Leih-Gastspiel beim Hamburger SV 2018/19 endete glücklos, die Hanseaten scheiterten am Wiederaufstieg in die erste Bundesliga. Wider Erwarten präsentierte sich der südkoreanische Teamspieler nach seiner Rückkehr stärker als zuvor und lieferte vor allem starke Auftritte in der Champions League ab. Mit drei Toren und fünf Assists war er gegen Liverpool, Napoli und Genk einer der absoluten Leistungsträger, was im Hype um Sturmpartner Erling Haaland etwas unterging. Highlight war sein Tor zum 1:3 an der Anfield Road, bei dem er Weltklasseverteidiger Virgil van Dijk alt aussehen ließ. Mit 16 Toren und 22 Vorlagen war sein letztes Salzburg-Jahr auch objektiv gesehen das stärkste.
Vier Meistertitel und drei Pokalsiege hat Hwang mit den Bullen erobert. Mit Südkorea gewann er 2018 Gold bei den Asien-Spielen. Ein Titel mit angenehmen Nebenwirkungen: Wie seine Kollegen wurde Hee-Chan vom Wehrdienst befreit.
Einst in Salzburg, dann in Leipzig
Name | Nach Leipzig | aktueller Verein |
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1 Roman Wallner | Winter 2012 | Trainer SAK 1914 |
2 Georg Teigl | Sommer 2014 | FC Augsburg |
3 Stefan Hierländer | Sommer 2014 | Sturm Graz |
4 Thomas Dähne | Sommer 2014 | Holstein Kiel |
5 Yordy Reyna | Winter 2015 | Vancouver Whitecaps |
6 Rodnei | Winter 2015 | SV Anthering |
7 Peter Gulasci | Sommer 2015 | RB Leipzig |
8 Stefan Ilsanker | Sommer 2015 | Eintracht Frankfurt |
9 Marcel Sabitzer | Sommer 2015 | RB Leipzig |
10 Massimo Bruno | Sommer 2015 | Charleroi |
11 Nils Quaschner | Sommer 2015 | A. Bielefeld |
12 Benno Schmitz | Sommer 2016 | 1. FC Köln |
13 Naby Keita | Sommer 2016 | FC Liverpool |
14 Bernardo | Sommer 2016 | Brighton |
15 Dayot Upamecano | Winter 2016 | RB Leipzig |
16 Konrad Laimer | Sommer 2017 | RB Leipzig |
17 Kevin Kampl | Sommer 2017 | RB Leipzig |
18 Amadou Haidara | Winter 2018 | RB Leipzig |
19 Hannes Wolf | Sommer 2019 | RB Leipzig |
20 Hee-Chan Hwang | Sommer 2020 | RB Leipzig |
- Kevin Kampl wechselte via Dortmund und Leverkusen nach Leipzig.
* Marcel Sabitzer und Massimo Bruno wurden von Leipzig verpflichtet und zuerst nach Salzburg verliehen.
* Als Nachwuchsspieler von Salzburg nach Leipzig wechselten Alexander Schlager (2014/15, heute LASK) und Elvis Osmani (2015/heute SV Stockerau).