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Leipzig in der Champions League? Jetzt greift Bayern München ein

Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München glaubt, dass die UEFA in der Frage einer Champions-League-Teilnahme beider Red-Bull-Clubs eine strikte Linie beibehalten wird. Dennoch sieht er gute Chancen, dass sowohl Salzburg als auch Leipzig spielen dürfen.

Bayern-München-Boss Rummenigge.
Bayern-München-Boss Rummenigge.

Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende von Tabellenführer Bayern München, sieht den zusätzlichen künftigen Konkurrenten sehr positiv: "Die machen es gut in Leipzig. Da wird mit viel Intelligenz und Klugheit gearbeitet."

Die jüngsten Ausschreitungen gegen Leipzig von Dortmunder Fans verurteilte er und betonte: "Wir sollten etwas entspannter miteinander umgehen."

RB Leipzig ist als Tabellenzweiter auf bestem Weg, sich schon im ersten Bundesligajahr für die Champions League zu qualifizieren. Allerdings prüft die UEFA sehr genau, ob wegen der beiden Red-Bull-Clubs in Leipzig und Salzburg die Integritätsbestimmung eingehalten werden. Wie die "Salzburger Nachrichten" exklusiv berichteten, soll bei der deutschen Red-Bull-Fußballfiliale große Nervosität herrschen, weil die Zulassung zur Königsklase noch keineswegs auf Schiene ist.

Rummenigge, der auch der Vereinigung der europäischen Spitzenclubs (ECA) vorsteht, glaubt an eine strikte Linie der Fußball-Union in dieser Frage. Bei einem von Sky Österreich organisierten Termin für österreichische Medien am Dienstag sagte er: "Es wird sicher keine Lex Mateschitz geben, damit beide spielen können. Da sollte man Vorsorge treffen. Notfalls muss man eben die Eigentumsverhältnisse ändern, damit es funktioniert." Einen der beiden Clubs zu "veräußern", so Rummenigge, könne ein möglicher Ausweg sein. Aber wie ich Herrn Mateschitz kenne, hat er sicher eine Lösung parat. Es wäre schade, wenn einer der beiden Clubs nicht mitspielen könnte."

Die UEFA entscheidet nach der Saison

Eine endgültige Entscheidung darüber wird von der UEFA erst nach Saisonende getroffen werden können - also ob beide Red-Bull-Teams oder nur eines antreten darf.

Und zwar dann, wenn beide Clubs ihre Nennung für einen internationalen Bewerb abgegeben haben. Leipzig ist derzeit Zweiter in der deutschen Bundesliga (das wäre ein fixer Startplatz in der Gruppenphase der Champions League), Salzburg ist Tabellenführer in Österreich (fixer Startplatz in der Qualifikation zur CL-Gruppenphase).

Aber es ist davon auszugehen, dass sich der Europäische Verband schon jetzt mit dem Fall beschäftigt. Die UEFA schreibt in ihrem Regulativ vor, dass nicht zwei Clubs gleichzeitig in Europa spielen können, wenn sie vom selben Geldgeber oder von den gleichen Personen gesteuert werden.

Red Bull finanziert neben Rasenballsport Leipzig auch noch Red Bull Salzburg, dort mittlerweile nur mehr als Sponsor. In Salzburg wurden schon viele Sonderrechte von Red Bull zurückgefahren, es existiert ein normaler Hauptsponsorvertrag zwischen Red Bull und Salzburg.

Damit wurde die formale Trennung der beiden Vereine vollzogen. In Salzburg ist die Vereinsführung auch überzeugt davon, die Hausaufgaben erledigt zu haben. Sportdirektor Christoph Freund betonte: "Ich gehe davon aus, dass sowohl Leipzig als auch Salzburg in der nächsten Saison an einem internationalen Bewerb teilnehmen können."

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