So gut Red Bull Salzburg als Zweitplatzierter momentan auch in der heimischen Bundesliga dastehen mag, der kleine Bruder aus Leipzig ist den Mozartstädtern noch einen Schritt - oder besser gesagt: einen Tabellenplatz - voraus. Mit zehn Siegen und zwei Unentschieden aus zwölf Spielen könnte die Stimmung beim nach wie vor ungeschlagenen Red-Bull-Ableger in Leipzig kaum besser sein.
Die guten Leistungen, die die Truppe von Trainer Alexander Zorniger in dieser Saison bisher zeigte, spiegeln sich auch in der Tabelle wieder. Neun Punkte beträgt der Vorsprung drei Runden vor der Winterpause auf den Drittplatzierten Carl Zeiss Jena, ein komfortables Polster von sieben Punkten hat sich Leipzig auf den Zweiten FSV Zwickau erarbeitet. Beste Bedingungen für einen erfolgreichen Zielspurt also.
Jene Zwickauer könnten den von Red-Bull-Mäzen Didi Mateschitz finanzierten Kickern die Herbstmeisterschaft am Samstag im Topspiel (13.30 Uhr) allerdings noch streitig machen. Doch bereits mit einem Remis beim Verfolger wäre der Herbsttitel unter Dach und Fach. 2009 und 2011 verlor Leipzig jeweils beim FSV seine beiden Cupspiele. "Da ist also noch eine Rechnung offen und ich bin überzeugt, dass wir diese begleichen können", ist RB-Abwehrspieler Christian Müller überzeugt.Cupsieg als MotivationsschubDie Voraussetzungen dafür sind alles andere als schlecht. Unter der Woche konnte RB Leipzig im Cupspiel beim zwei Spielklassen tiefer angesiedelten Landesligisten Bischofswerdaer FV noch einmal Selbstvertrauen tanken. Durch den 3:0-Sieg in Bischofswerda zog der Regionalliga-Spitzenreiter ins Halbfinale des Sachsenpokals ein. Überhaupt fühlt sich Leipzig in der Fremde pudelwohl: Die Roten Bullen reisen als bestes Auswärtsteam der Liga zum Gipfelduell beim FSV Zwickau, der wiederum die beste Heimbilanz aller Teams vorzuweisen hat und seinen Cup-Auftritt unter der Woche ebenfalls gewann. Die Fans beider Lager dürfen sich also auf ein echtes Spitzenspiel freuen.
"Uns erwartet in Zwickau ein heißer Tanz gegen eine heimstarke Mannschaft, die ein lautstarkes Publikum hinter sich haben wird", warnt Trainer Zorniger sein Team, das von rund 600 Fans begleitet wird. Mit von der Partie ist auch wieder Leipzigs bester Torschütze Daniel Frahn (12 Saisontore), der am Mittwoch im Cup noch aufgrund einer Erkältung fehlte. Auf Frahns Offensivqualitäten wird es auch besonders ankommen, schätzt Zorniger den FSV Zwickau doch als "extrem defensivstark" ein. Nur vier Gegentore in zwölf Partien sprechen eine deutliche Sprache. Noch zwei Topspiele für RB LeipzigSollten die Roten Bullen am Samstag also den Defensivriegel der Zwickauer knacken oder zumindest ein Unentschieden holen, könnten die Leipziger die Hinrunde als souveräner Herbstmeister ausklingen lassen. In den letzten beiden Partien vor der Winterpause geht es für die Roten Bullen aus Sachsen dann noch einmal gegen zwei Topteams. Denn mit Carl Zeiss Jena (2.12.) und dem Berliner AK (9.12.) fordern den Aufstiegsaspiranten noch zwei Teams aus dem oberen Tabellendrittel heraus. Erst danach ist dann Zeit zum Ausruhen, wenn die knapp zweimonatige Winterpause beginnt. Vielleicht hat ja bis dahin auch der große Bruder aus Salzburg nachgezogen.