Mit einer bitteren 0:1-Niederlage aus dem Heimspiel gegen Club Brügge geht es für die Mannschaft von Red Bull Salzburg nächsten Dienstag (19.30 Uhr) in das Rückspiel in Belgien. Die Bullen belohnten sich am Mittwoch für einen beherzten Auftritt vor 12.782 Zuschauern nicht, einmal mehr fehlten die Tore zur Glückseligkeit. Der Aufstieg ins Champions-League-Play-off, wo nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel gegen Viktoria Pilsen höchstwahrscheinlich die Glasgow Rangers warten würden, bleibt das erklärte Ziel der Bullen.
Vertessen hatte mehrere Chancen auf das 1:0
Red Bull Salzburg hatte in der Startelf auf Soumaila Diabaté im defensiven Mittelfeld sowie Dorgeles Nene als Sturmspitze neben Yorbe Vertessen gesetzt, in der Defensive vertraute Trainer Thomas Letsch den bewährten Kräften. Vor allem Vertessen war es, der der ersten Hälfte seinen Stempel aufdrückte. Der 24-jährige Belgier schien gegen seine Landsleute besonders motiviert zu sein, spulte ein enormes Laufpensum ab und kam auch immer wieder in gute Schusspositionen. In der elften Minute servierte Vertessen, nachdem er Jorne Spileers ausgespielt hatte, Maurits Kjaergaard den Ball am Elferpunkt. Den Schuss konnte Brügge-Keeper Simon Mignolet ebenso spektakulär parieren. In der 29. Minute wurde ein Schuss von Vertessen abgeblockt, drei Minuten später erwischte der Stürmer eine Krätzig-Hereingabe nicht optimal, die Kugel rollte am linken Pfosten vorbei.
Brügge am Ball, aber lange nicht zwingend
Dass Brügge eine Ballbesitzmannschaft ist, zeigte die Match-Statistik sehr eindeutig: Mit rund 65 Prozent Ballbesitz hatten die Belgier hier die Oberhand, zwingend wurden sie aber so gut wie nie. Bis zur 41. Spielminute - und da verbuchte Brügge gleich eine Doppelchance, die Torhüter Alexander Schlager und Abwehrchef Jacob Rasmussen mit vereinten Kräften zunichte machen konnten. Mit dem 0:0 ging es in die Pause.
Schlager parierte stark - dann fiel das 0:1
In der zweiten Hälfte versuchten die Bullen, mehr Spielanteile für sich zu beanspruchen. In den Ballbesitzphasen der Belgier lauerten die Salzburger geduldig, um in Umschaltmomente zu kommen. Doch die Großchancen für das Letsch-Team blieben vorerst aus, ehe Sota Kitano in der 68. Minute den Ball in aussichtsreicher Position über das Tor setzte. Kurz zuvor hatte Brügge das mögliche 1:0 auf dem Fuß. Christos Tzolis behauptete sich im Zentrum und prüfte mit seinem Schuss Bullen-Torhüter Schlager, der parierte. Auch bei einem Tzolis-Weitschuss in der 72. Minute blieb Schlager vorerst noch der Sieger.
Torhüter Mignolet rettete Brügge den Sieg
Der Eindruck, dass Brügge gefährlicher wurde, bestätigte sich nur drei Minuten später. Die Belgier stellten in der 75. Minute durch ein Tor von Romeo Vermant auf 1:0. Die kurze Entstehungsgeschichte: Bjorn Meijer kam über links unbedrängt zur Flanke, Vermant war schneller am Ball als Rasmussen und Schlager hatte keine Chance mehr auf eine Parade. Die Salzburger suchten ihr Heil in der Offensive. In der Schlussphase kamen die Bullen gleich mehrfach gefährlich in den Strafraum, bei einer Doppelchance von Nene und Joker Petar Ratkov (82.) zeigte sich aber, dass mit Routinier Mignolet im Brügge-Tor ein echter Könner steht.
Die Match-Statistik
Champions-League, Qualifikation, 3. Runde, Hinspiel:
Red Bull Salzburg - Club Brügge 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 (75.) Vermant.
Salzburg: Schlager - Lainer, Gadou, Rasmussen, Krätzig - Bidstrup, Diabate - Kitano (76. Ratkov), Kjaergaard (65. Alajbegovic) - Nene, Vertessen (65. E. Baidoo).
Brügge: Mignolet - Seys (76. Siquet), Spileers, Mechele - Reis (76. Stankovic), Onyedika - Vetlesen (89. Forbs), Vanaken, Meijer (88. Romero) - Vermant (92. Tresoldi), Tzolis.
Gelbe Karten: Nene bzw. Onyedika.
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 12.782, SR Jovanovic (SRB)
