Kein Feuerwerk, aber verdient gewonnen. So kann man den 2:0-Erfolg von Red Bull Salzburg gegen Austria Wien in wenigen Worten zusammenfassen. Die Salzburger brauchten lange, um den Abwehrriegel der Wiener zu knacken, ein Traumtor von Dorgeles Nene brachte die Bullen auf die Siegerstraße.
Red Bull Salzburg mächtig unter Druck
Weil die Titelkonkurrenten Sturm Graz (1:0 gegen BW Linz) und WAC (1:0 gegen Rapid Wien) bereits am frühen Nachmittag gewinnen konnten, waren die Bullen zum Siegen verdammt. Trotzdem scheute sich Salzburg-Trainer Thomas Letsch nicht zwei Youngsters in die Startelf zu berufen. Statt Samson Baidoo verteidigte John Mellberg, der eine starke Partie zeigte, neben Joane Gadou. Der routinierte Winterneuzugang Maximiliano Caufriez saß erneut nur auf der Bank und wird den Verein im Sommer mit großer Wahrscheinlichkeit wieder verlassen. Im zentralen Mittelfeld durfte Valentin Sulzbacher von Beginn an ran.
Bullen taten sich lange Zeit schwer
Vor 11.800 Zuschauern, darunter rund 1500 stimmgewaltige Austria-Fans, hatten die Bullen im ersten Durchgang zwar viel mehr Ballbesitz und Spielanteile, es fehlten aber, wie so oft in dieser Saison, die Ideen, um den sehr defensiv agierenden Gegner in Verlegenheit zu bringen. So dauerte es bis zur 33. Minute, ehe die Bullen die erste Topchance vorfanden. Nach einem langen Abschlag von Goalie Alexander Schlager patzte die Wiener Defensive. Yorbe Vertessen tauchte allein vor dem Tor auf, setzte den Ball aber an die Latte. Nur wenige Augenblicke später fehlten bei einem Weitschuss des Belgiers erneut nur wenige Zentimeter zum wichtigen Führungstreffer.
Dorgeles Nene erlöst die Salzburger
Austria Wien? Die Veilchen zogen sich weit zurück und suchten ihr Heil im Konter. Trotz vieler Fehler und Ungenauigkeiten tauchten die Gäste ein Mal richtig gefährlich vor dem Salzburger Tor auf. Nach einem Querpass traf Andreas Gruber den Ball in aussichtsreicher Position aber nicht.
Auch im zweiten Durchgang änderte sich nichts am Spielgeschehen. Die Letsch-Truppe machte das Spiel, wurde aber nur selten gefährlich. Ein Weitschuss von Mads Bidstrup, der das Ziel rund einen Meter verfehlte, war lange Zeit die beste Offensivaktion. Immer wieder probierten es die Bullen mit Flankenläufen, ohne aber Abnehmer in der Mitte zu finden. Um im Sturmzentrum körperlich robuster zu sein, wurde in 72. Minute Petar Ratkov eingewechselt. Der serbische Stürmer, der sein bisher einziges Bundesliga-Tor in dieser Saison Anfang September 2024 gegen Rapid Wien (2:3) erzielte, war es aber nicht, der die Salzburger erlöste. Es war der zuletzt oft kritisierte Dorgeles Nene. Der Malier ließ nach einem schnellen Einwurf von Aleksa Terzic seinen Gegenspieler stehen und zimmerte den Ball aus rund 16 Metern genau ins lange Eck - 1:0. Endgültig entschieden war das Duell, als Ratkov kurz vor dem Schlusspfiff seine Torsperre beenden konnte.
Auch wenn die Bullen nicht glänzen konnten, der Siegtreffer war hochverdient.
Nachdem auch das vierte Duell gegen Austria Wien in dieser Saison gewonnen werden konnte, lebt auch die Titelchance weiterhin. Bereits am Freitag steht das nächste Topspiel beim Tabellenführer Sturm Graz auf dem Programm.