Mit Leidenschaft und viel Energie gespielt. Torchancen kreiert und defensiv Stabilität gezeigt. Nach schwachen Vorstellungen konnte Österreichs Vizemeister Red Bull Salzburg am Donnerstag in der Europa League endlich wieder einmal überzeugen. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass das Duell gegen den portugiesischen Topclub FC Porto trotzdem mit 0:1 verloren ging und die Bullen zuletzt aus drei Pflichtspielen keinen Punkt holen konnten. Den bisher letzten vollen Erfolg konnte Salzburg vor einem Monat im Cup gegen den Regionalligisten Dornbirn (3:1) feiern.
Trainer Thomas Letsch hofft auf Initialzündung
Bullen-Coach Thomas Letsch, der nach den zuletzt schwachen Leistungen ins Zentrum der Kritik rückte, war nach der bitteren Niederlage auf internationalem Boden zwiegespalten: "Es ist eine riesige Enttäuschung auf der einen Seite, aber es muss uns den Glauben und Willen geben, dass wir zu deutlich mehr in der Lage sind, als wir es bisher gezeigt haben." Vor nur rund 10.000 Zuschauern in Wals-Siezenheim zeigten die Bullen-Kicker von der ersten Minute an eine starke Leistung, belohnen konnten sie sich am Ende aber nicht. Das lag vor allem an zwei vergebenen Topchancen und einer Unachtsamkeit beim Gegentor in der Nachspielzeit. "Es passt natürlich perfekt rein. Man hat gesehen, eine Mannschaft wie Porto, die einen Lauf hat, und eine Mannschaft wie wir, die Scheiße an der Backe und alles andere als einen Lauf hat. Dann passiert so was. Am Schluss kann so was auch eine Initialzündung sein", hofft Letsch, dass die Leistung vom Donnerstag zum neuen Bullen-Standard wird.
Am Sonntag wartet die WSG Tirol
Viel Zeit zum Nachdenken, Analysieren und Ausrasten bleibt dem Bundesliga-Krösus nicht: Drei Tage nach der bitteren Porto-Pleite steht am Sonntag (14.30 Uhr/live Sky Sport Austria) das Liga-Spiel bei der WSG Tirol auf dem Programm. Und es ist klar: Nur wenn die Bullen gegen die Tiroler gewinnen, kann sich Trainer Letsch mit seiner Mannschaft in Ruhe auf das nächste Europa-League-Spiel gegen Lyon (Donnerstag) vorbereiten. Sollten die Salzburger wieder in alte Muster zurückfallen und den Dreier nicht holen, dann rückt die starke Leistung gegen den portugiesischen Topclub Porto schnell wieder in den Hintergrund.
"Die Liga ist unser Alltag"
ÖFB-Teamgoalie Alexander Schlager, der am Donnerstag die wenigen Prüfungen ohne Probleme meisterte und beim Gegentor schuldlos war, weiß, dass bei der WSG Tirol nur ein voller Erfolg zählt: "Die Liga ist unser Alltag. Das ist die oberste Priorität. Darauf liegt unser Fokus. Internationale Spiele sind Bonusspiele für uns. Am Sonntag werden wir in Tirol wieder genauso auffahren, eine gute Leistung zeigen und dort wieder ein positives Resultat holen." Routinier Stefan Lainer hofft auf eine schnelle Frustbewältigung: "Wir müssen versuchen, den Ärger und den Frust in Energie umzuwandeln. Im Endeffekt bleibt uns nichts anderes übrig."