Nordamerika und Fußball. Das ist seit jeher keine Liebesbeziehung. Daran änderte auch die Fußball-WM 1994, die in den USA stattfand, nichts. Dass bei den Amerikanern "Soccer", wie sie es nennen, weiterhin keinen hohen Stellenwert hat, merkt man in Cincinnati bereits nach wenigen Stunden. In der drittgrößten Stadt Ohios ist zwei Tage vor dem Salzburger Auftaktspiel bei der Club-WM gegen Pachuca von WM-Fieber nichts zu spüren. "Welche Weltmeisterschaft?", ist Erin, obwohl sie als Kellnerin in einer großen Sportsbar arbeitet, das XXL-Turnier in ihrem Land nicht bekannt. Nach genauerer Nachfrage dämmert es ihr. "Ja, eine Freundin aus Peru war die Tage einmal bei einem Fußballspiel einer deutschen Mannschaft." Gemeint war Bayern München, das in Cincinnati einen 10:0-Sieg gegen den neuseeländischen Verein Auckland City bejubeln konnte.
Red Bull Salzburg bei der Club-WM: "Sadio Mané ist mein Idol - Salzburg kenne ich nicht"
Das WM-Fieber hat die USA noch nicht gepackt.

Rund 100 Bullen-Fans in Cincinnati
So wundert es nicht, dass bei einem Spaziergang durch die Stadt nirgends Werbung für die Club-WM oder das bevorstehende Salzburg-Spiel zu finden ist. Auch vor dem TQL Stadium, wo die Bullen ihr WM-Debüt feiern, merkt man nicht, dass hier in Kürze Teams aus Österreich und Mexiko aufeinandertreffen. Abzuwarten bleibt, wie viele der 26.000 Plätze beim Bullen-Spiel besetzt sein werden. Fix rechnen können die Salzburger mit rund 100 Anhängern, die ihren Verein bei der Club-WM unterstützen werden.
Uber-Fahrer schwärmt von Sadio Mané
In Cincinnati könnten sie auf einen Uber-Fahrer treffen, der zumindest einen Ex-Star ihres Clubs kennt. "Ich bin großer Fußballfan. Als Senegalese ist mein Idol natürlich Sadio Mané", erklärt Abdulhad, der aber nicht weiß, dass sein Vorbild auch einmal für Red Bull Salzburg gespielt hat. "Oh, das wusste ich nicht. Ich kenne Salzburg und auch Österreich nicht. Aber ich weiß, dass Mané derzeit in Saudi-Arabien aktiv ist."