Dass er auch mit 38 Jahren noch immer Topleistungen zeigen kann, hat Andreas Ulmer am Freitag im Heimspiel gegen Graz (1:1) bewiesen. Und das nicht auf seiner Stammposition auf der linken Seite, sondern als rechter Flügelspieler. Auch sein Trainer Gerhard Struber war von der Vorstellung begeistert: "Wir sind richtig happy, wie der Andi das gelöst hat. Man hat gesehen, wie fußballschlau er ist, dass er uns mit seiner Erfahrung und gleichzeitig mit der Dynamik, die er noch immer mitbringt, massiv weiterhilft."
Topleistungen trotz hohen Alters
Und Ulmer scheint im hohen Fußballalter noch nicht genug zu haben. Trotz seiner 38 Jahre hält er national und international immer noch sehr gut mit und lieferte konstantere Leistungen als seine Konkurrenten Aleksa Terzić, der verletzungsbedingt erst zehn Partien in Salzburg absolvierte, und Daouda Guindo ab. Trotzdem könnte dem Bullen-Rekordspieler am Samstag gegen Blau-Weiß Linz wieder ein Platz auf der Bank drohen. Links scheint Maurits Kjærgaard gesetzt zu sein, rechts kehrt wohl Amar Dedić nach einer leichten Blessur wieder in den Kader zurück. Struber muss jetzt grübeln, wen er gegen die Linzer in die Startelf beruft.
Doch der Trainer weiß, dass er sich weiterhin auf Ulmer verlassen kann und er seine Klasse und Erfahrung im Kampf um zwei Titel (Bundesliga und ÖFB-Cup) sicher noch brauchen wird.
Entscheidung schon gefallen?
Dass der gebürtige Oberösterreicher, der seit 2009 bei Red Bull Salzburg unter Vertrag steht, über den Sommer hinaus im Bullen-Trikot zu sehen sein wird, ist unwahrscheinlich. Während der Spieler gerne noch ein, zwei Jahre dranhängen will, hat der Club bereits entschieden, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Das bekräftigte vor Kurzem auch Bernhard Seonbuchner. Die Entscheidung sei vor seinem Amtsantritt getroffen worden, betonte der Sportdirektor. "Da gibt es auch nichts Neues, das ist der Status quo. Es sind alle Seiten damals klar auseinandergegangen."
Genügend Argumente für Ulmer
Dabei gäbe es genügend Argumente für eine Vertragsverlängerung. Ulmer hält Österreichs Serienmeister schon seit 15 Jahren die Treue, ein Wechsel in eine Topliga kam für den Abwehrspieler auch in seiner Blütezeit nie infrage. Der 32-fache ÖFB-Teamspieler hat mit den Salzburgern 14 Meistertitel sowie 10 Cupsiege gefeiert und immer Topleistungen gebracht. Bei den Fans und im Club genießt Ulmer sehr hohes Ansehen und ist eine der wenigen Identifikationsfiguren in der Elf von Trainer Struber. Mit starken Leistungen will der Routinier die Bullen-Bosse noch umstimmen, um seine Karriere vielleicht doch noch in Salzburg ausklingen lassen zu können.