Das erste Pflichtspiel unter der Red-Bull-Flagge führte Salzburg im Jahr 2005 nach Graz zum GAK. Es setzte entgegen der hohen Erwartungen eine bittere 1:3-Niederlage. Zum 1000. ging es am Sonntag erneut in die steirische Landeshauptstadt – und diesmal gab es zumindest einen Punkt. Die Bullen holten in ihrem Jubiläumsspiel beim amtierenden Meister Sturm Graz ein 1:1 (0:0)-Unentschieden. Der jüngste Aufwärtstrend ist damit fortgesetzt, seit nunmehr sechs Bundesliga-Spielen ist das Team von Trainer Thomas Letsch ungeschlagen. Und Red Bull Salzburg bleibt vor der zweiwöchigen Länderspielpause Tabellenführer.
Tor von Edmund Baidoo wurde aberkannt
Letsch konnte in Graz wieder auf ÖFB-Teamtorhüter Alexander Schlager nach dessen Hüftproblemen zurückgreifen, auch Stürmer Petar Ratkov kehrte in die Startelf zurück. Nach vorn ging in der ersten Hälfte allerdings nur wenig. Sturm war die spielbestimmende Mannschaft, wenngleich die ganz großen Torchancen fehlten. Die Partie war oft zerfahren, darüber hinaus kämpfte sowohl der Meister als auch der Vizemeister mit einer mangelhaften Passgenauigkeit.
Es sollte mehr als eine halbe Stunde dauern, bis die Salzburger erstmals gefährlich vor das Sturm-Tor kamen. In der 41. Minute jubelten die Bullen über das vermeintliche 1:0, doch der Treffer von Edmund Baidoo, der den Ball aus extrem spitzem Winkel ins Tor zirkelte, wurde vom VAR aberkannt, nachdem Ratkov Sturms Lavalee auf den Fuß gestiegen war. Unabsichtlich zwar, aber dadurch verschafften sich die Bullen einen Vorteil. Diskutiert wurde die Szene allemal, auch noch lange nach dem Schlusspfiff und das naturgemäß vor allem auf Salzburger Seite.
Führungstreffer nach nur 19 Sekunden
Nach Wiederanpfiff benötigte Sturm gerade einmal 19 Sekunden, um 1:0 in Führung zu gehen. Leon Grgic lenkte den Ball nach einem Kiteishvili-Schuss für Schlager unhaltbar ins Tor ab. Salzburg versuchte sich noch einmal aufzubäumen und ließ sich auch von einem höchst unglücklichen Zusammenstoß zwischen Torhüter Schlager und Abwehrchef Jacob Rasmussen, der ein blutendes Cut am Kopf erlitt, nicht aus der Spur bringen. Es war schließlich der nur drei Minuten zuvor eingewechselte Yorbe Vertessen, der den verdienten Ausgleich erzielte. Der schnelle Belgier finalisierte einen tollen Salzburger Angriff über mehrere Stationen und verwertete eiskalt (65.).
Kampfbetont und am Ende mit einer durchaus gerechten Punkteteilung ging das Gipfeltreffen zu Ende. Für Red Bull Salzburg war es der erste Punktgewinn gegen den Meister seit März 2025. Seither hatte es drei Niederlagen gegeben (0:2, 2:4, 1:2).
Die Match-Statistik
Sturm Graz – RB Salzburg 1:1 (0:0)
Tore: 1:0 (46.) Grgic, 1:1 (65.) Vertessen.
Gelbe Karten: Mitchell bzw. Ratkov, Lainer, Diabaté.
Sturm Graz: Christensen - Malic (82. Mitchell), Oermann, Lavalee, Karic - Horvat, Gorenc Stankovic, Kiteishvili (82. Hödl), Chukwuani (75. Rozga) - Le. Grgic (75. Jatta), Malone (62. Kayombo).
RB Salzburg: A. Schlager - Lainer (72. Trummer), Schuster, Rasmussen, Terzic - Diabate, Kjaergaard (82. Bidstrup) - Kitano (62. Yeo), Bischoff (62. Vertessen) - Baidoo (82. Aguilar), Ratkov.
Graz, Merkur Arena, 15.517 Zuschauer, Ebner.
