Mit einem 4:1 (2:1)-Heimsieg gegen die SV Ried hat Fußball-Vizemeister Red Bull Salzburg am Sonntag seinen Aufwärtstrend in der Bundesliga fortgesetzt - und dank der Schützenhilfe von Rapid (2:1-Heimsieg gegen Sturm Graz) die Tabellenführung übernommen. Zumindest ergebnistechnisch läuft es für die Bullen seit einigen Wochen wie am Schnürchen - und auch die Leistung war diesmal ansprechend, wenngleich es nach dem bisher schnellsten Saisontor zwischendurch viel Leerlauf gab. Dies war wohl auch dem Umstand geschuldet, dass Trainer Thomas Letsch seine Startelf im Vergleich zum ÖFB-Cup-Achtelfinale gegen die WSG Tirol auf acht Positionen umbaute. Zum Teil notgedrungen: Torhüter Alexander Schlager ist muskulär leicht angeschlagen, Kerim Alajbegovic vor dem Spiel erkrankt.
Bullen-Führung nach 29 Sekunden
Vor 8352 Zuschauern in der Red-Bull-Arena traf Clement Bischoff bereits nach 29 Sekunden. Sein Weitschuss aus gut 20 Metern hüpfte via Innenstange ins Tor. Die frühe 1:0-Führung erwies sich als Turbo für die Salzburger, die ein hohes Tempo wählten und die Partie anfangs klar dominierten. Nur zu Großchancen kamen die Bullen vorerst nicht. Gegen tief stehende Rieder nahm der Anfangsschwung nach 20 Minuten zusehends ab.
Inaktivität der Salzburger bestraft
Diese Inaktivität wurde auch bestraft. Mark Grosse hatte für die Innviertler, die am Sonntag auf Cheftrainer Maximilian Senft verzichten mussten (aus familiären Gründen) und deshalb von Co-Trainer Eduard Buxmann gecoacht wurden, mit einer akrobatischen Einlage eine Topchance (27.). Stürmer Kingstone Mutandwa gelang in der 34. Minute nach einem Ballverlust im Mittelfeld - ausgerechnet von Bischoff - mit einem Schlenzer ins lange Eck schließlich der Ausgleich zum 1:1. Schlager-Ersatzmann Christian Zawieschitzky hatte keine Chance. Mit der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff stellte Sota Kitano nach Vorarbeit von Bischoff wieder die Bullen-Führung her (45.). Und das ausgerechnet in einer Phase, in der die Rieder gut im Spiel waren.
Rot für Rieder Havenaar nach Notbremse
Der Gamechanger war kurz nach Wiederanpfiff die Rote Karte für Nikki Havenaar (49.), der sich als letzter Mann nur mehr mit einer Notbremse gegen Bischoff zu helfen wusste. Gegen zehn Rieder hatten die Salzburger leichtes Spiel. Der eingewechselte Edmund Baidoo erhöhte in der 72. Minute mit einem platzierten Schuss auf 3:1, Petar Ratkov nach Vertessen-Vorarbeit in der 81. Minute auf 4:1. Als Matchwinner durfte sich wie schon beim Aufstieg ins Cup-Viertelfinale am vergangenen Donnerstag aber Linksaußen Clement Bischoff feiern lassen. Wie gegen die WSG Tirol trug sich der 19-jährige Däne gegen Ried mit einem Tor und einem Assist in die Scorerwertung ein. Zu Recht holte sich Bischoff bei seiner Auswechslung in der 82. Minute einen Abschiedsapplaus ab.
Am Donnerstag gegen Go Ahead Eagles
Der nächste Gegner der Bullen heißt Go Ahead Eagles. Die Niederländer gastieren am Donnerstag (18.45 Uhr) am vierten Spieltag der Europa-League-Ligaphase bei Red Bull Salzburg. Deren Generalprobe in der Eredivisie ging am Samstagabend daneben. Die Adler aus Deventer kassierten gegen Breda eine 0:1-Auswärtsniederlage und liegen nach elf Meisterschaftsrunden mit 13 Punkten nur an der elften Stelle.
Die Match-Statistik
Red Bull Salzburg - SV Ried 4:1 (2:1)
Tore: 1:0 (1.) Bischoff, 1:1 (34.) Mutandwa, 2:1 (45.) Kitano, 3:1 (72.) Baidoo, 4:1 (81.) Ratkov.
Salzburg: Zawieschitzky - Trummer, Gadou, Rasmussen, Terzic - Gourna-Douath (46. Kjaergaard), Diambou (46. Diabate) - Kitano (68. Vertessen), Yeo (68. Baidoo), Bischoff (82. Lainer) - Ratkov.
Ried: Leitner - Havenaar, Sollbauer, Steurer - Bajic, Maart (79. Rasner), Mayer, Pomer (59. Rossdorfer) - Grosse (54. Scherzer), Mutandwa (59. Kiedl/79. Boguo), Van Wyk
Rote Karte: Havenaar (49./Foul).
Gelbe Karten: keine.
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 8.352 Zuschauer, SR Weinberger
