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Salzburg nach einzigartiger Vorbereitung auf Sturm-Jagd

Zwei Jahre im sportlichen Schatten von Sturm Graz sollen genug sein. Der Meistertitel ist das erklärte Ziel von Red Bull Salzburg, zwischen 2014 und 2023 zehnmal in Folge die Nummer eins in Österreichs Fußball-Bundesliga. Nach einer außergewöhnlichen Vorbereitung und mit etwas mehr Routine im wie gewohnt jungen Kader startet die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch kommenden Freitag mit dem Gastspiel bei Aufsteiger Ried die Jagd auf den Titelverteidiger aus Graz.

Stefan Lainer soll in Salzburg Routine einbringen
Stefan Lainer soll in Salzburg Routine einbringen

Statt Urlaub nach der Saison ging es für Salzburg in die USA, anstelle klassischer Vorbereitung und Testspielen standen für die Roten Bullen bei der Club-WM hochwertige Duelle unter echten Wettkampfbedingungen auf dem Programm. "Wir waren ja alle im Vorfeld gespannt, wie das ist. Kurzer Urlaub, dann machst du ein paar Tage Vorbereitung, fliegst da rüber. Und die Erkenntnisse sind, dass es auch so geht, mal eine etwas andere Vorbereitung und gleich einen Wettkampf zu haben", erzählte Letsch.

Club-WM nur positiv

Nicht nur finanziell fällt das Resümee der USA-Reise positiv aus. Salzburg hat sportlich mitgehalten, konnte intensiv am Teambuilding arbeiten und neu zusammengestellte Formationen gegen Top-Gegner testen. "Es war ein super Turnier. Ich glaube, man wird keinen bei uns im Verein finden, der irgendwas Negatives an dem Turnier findet. Es ist schon ein Unterschied, ob du in einem vollen Stadion gegen eine internationale Top-Mannschaft um Punkte spielst oder ob du jetzt ein Testspiel irgendwo machst und durchwechselst. Und für uns ist es wichtig, wir haben uns sportlich dort gut verkauft und wollen den Schwung jetzt auch mitnehmen", erklärte Letsch.

Einspielen konnte sich etwa die stark umgebaute Vierer-Abwehr, in der stets drei Zugänge im Einsatz waren. "Da war das natürlich Gold wert", meinte Letsch, der für die defensive Stabilität viel Erfahrung dazubekommen hat. Salzburg holte den 32-jährigen Rechtsverteidiger Stefan Lainer nach sechs Jahren in der deutschen Bundesliga in seine Heimatstadt zurück und verstärkte sich in der Innenverteidigung mit dem 28-jährigen Dänen Jacob Rasmussen.

Mehr Routine in der Abwehr

Fehlende Routine war vielleicht mit ein Grund, warum man zuletzt zweimal das Nachsehen hatte. "Man hatte immer mal eine Achse mit erfahrenen Spielern, und dann waren sie halt sukzessive weg. Ich glaube, vor zwei Jahren ging das los, und vielleicht hat man es unterschätzt", sagte Letsch und erzählte von Trainingsspielen Jung gegen Alt. "Mit 20, wer kurz vor 21 war, war bei Alt. Da ist dann vielleicht auch irgendwas mal schiefgefallen in der Vergangenheit. Und das haben wir, ich will nicht sagen korrigiert, aber einfach ein bisschen angepasst."

Prädestiniert für die Rolle als routinierter Leader ist Lainer. Er "bringt eine Einstellung und Erfahrung mit, die vielleicht abgegangen ist". Man habe nicht zweimal überlegen müssen, "wenn man die Chance hat, so einen Spieler zu kriegen, der mit seiner Art, mit seiner Mentalität das so top vorlebt". Auch im Tor setzen die Salzburger auf die Routine, Letsch legte sich schon früh auf Alexander Schlager als Nummer eins fest. Die Talente-Pipeline allerdings wird parallel gefüllt. Mit Kerim Alajbegovic (17) und Sota Kitano (20) hat man wieder Jugend mit viel Perspektive geholt.

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