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Pleite bei Sturm Graz: Titelträume von Red Bull Salzburg sind endgültig geplatzt

Red Bull Salzburg musste sich im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga in Graz-Liebenau mit 2:4 (1:2) geschlagen geben und bleibt damit Tabellenvierter. Der Spielverlauf war ein Spiegelbild dieser verkorksten Saison. Lesen Sie das Match hier auch im Liveticker nach!

Enttäuschte Gesichter bei Red Bull Salzburg. Im Bild Oscar Gloukh und Dorgeles Nene.
Enttäuschte Gesichter bei Red Bull Salzburg. Im Bild Oscar Gloukh und Dorgeles Nene.
Sturm jubelt: Mit Riesenschritten in Richtung Titelverteidigung.
Sturm jubelt: Mit Riesenschritten in Richtung Titelverteidigung.
Red Bull Salzburg fand in Sturm seinen Meister. Im Bild Torschütze William Böving gegen Mads Bidstrup.
Red Bull Salzburg fand in Sturm seinen Meister. Im Bild Torschütze William Böving gegen Mads Bidstrup.

Aus und vorbei: Red Bull Salzburg wurde endgültig aus den Titelträumen gerissen und das auf dramatische Art und Weise. Die Bullen unterlagen Sturm Graz im Freitagabend-Spiel der Bundesliga mit 2:4 (1:2) und haben als Tabellenvierter zwei Runden vor Saisonschluss uneinholbare sieben Punkte Rückstand auf die Spitze.

Für ansprechende Leistung nicht belohnt

Die Niederlage in Graz war - wie so oft in dieser Pleiten-, Pech- und Pannensaison - unnötig. Denn die Salzburger zeigten im Spitzenspiel eine ansprechende Leistung, belohnten sich aber nicht. Mit Rückkehrer Samson Baidoo, der überraschend auf der Rechtsverteidiger-Position aufgeboten wurde, und dem 18-jährigen John Mellberg in der Innenverteidigung fanden die Bullen gut ins Spiel. Bis zum gegnerischen Strafraum war da viel Dynamik zu sehen, dann aber wurden die Salzburger zu statisch. Torchancen: Mangelware.

Sturm Graz im Angriff eiskalt

Besser machte es auf der Gegenseite der Sturm-Angriff. In der 18. Minute fälschte Aleksa Terzic einen Schuss von William Böving unglücklich ins eigene Tor zum 0:1 ab. Er agierte in dieser Szene doppelt unglücklich, hatte sich der Salzburger Außenverteidiger bei dem Konter der Grazer doch zu weit von seinem Gegenspieler entfernt. Der Treffer wurde von Schiedsrichter Julian Weinberger schließlich auch als Eigentor gewertet. Nur zwei Minuten später stand 2:0 auf der Anzeigetafel in Graz-Liebenau. Erneut zog Böving ab, ein Abpraller war direkt vor seinen Beinen gelandet.

Bullen kämpfen sich zurück - vergeblich

Das passte irgendwie zur Situation von Red Bull Salzburg. Man wollte zwar, konnte aber nicht und hatte in den entscheidenden Situationen auch nicht das Glück des Tüchtigen. Adam Daghim ließ in der 43. Minute die große Chance auf das 1:2 noch aus. Der Anschlusstreffer gelang kurz vor dem Pausenpfiff Dorgeles Nene - und zwar per Kopf, was für den nur 1,74 Meter großen Angreifer ein Tor mit Seltenheitswert ist. Der Treffer gehörte aber ohnehin zu 90 Prozent Oscar Gloukh, der den Ball zentimetergenau auf den gut gedeckten Nene chippte.

Titel geht wohl erneut nach Graz

Mit dem Selbstvertrauen des Anschlusstreffers und dem Wissen, dass man in einer sehenswerten und temporeichen Partie eigentlich ein gutes Spiel abliefert, ging es in die zweite Hälfte. Doch der nächste Rückschlag kam prompt. Gregory Wüthrich war nach einer Ecke zur Stelle und traf zum 3:1. Der Abwehrspieler reagierte beim zweiten Ball nach einer starken Parade von Bullen-Keeper Alexander Schlager am schnellsten, während alle Salzburger zuschauten. Schlager war danach fuchsteufelswild. Wohl in dem Wissen, dass man die Titelhoffnungen nun endgültig begraben muss. Zwar kamen die Salzburger in der 59. Minute durch ein Eigentor von Emanuel Aiwu (nach einer scharfen Flanke des eingewechselten Karim Onisiwo) noch einmal auf 2:3 heran, spektakulär stellte Tochi Chukwuani in Minute 72 nach einer schönen Einzelaktion und mit ein wenig Hilfe des zögernden Joane Gadou aber auf 4:2.

Die Grazer Merkur-Arena wurde nach dem Schlusspfiff endgültig zum Tollhaus, die Bullen hingegen schlichen nach 90 aufreibenden Spielminuten mit hängenden Köpfen vom Platz. Die Pleite reihte sich nahtlos in die Liste der besonders schmerzhaften Niederlagen in dieser Saison ein.

Letsch: "Wir waren nicht gut genug"

Thomas Letsch fasste die Niederlage so zusammen: "Es war ein packendes Spiel in der ersten Halbzeit, es ging hin und her - da hatten wir das fußballerische Übergewicht, mehr Situationen, in denen es eigentlich brennen muss. Dann gehen wir allerdings mit dem 1:2 in die Pause, aber das Dritte zieht uns den Zahn. Wenn man über das ganze Spiel hinweg zwei Toren hinterherläuft, dann wird es einfach zäh. Am Schluss müssen wir Sturm gratulieren. Ihr Sieg sicherlich auch verdient, wenn man den letzten Willen, den letzten Punch in den Strafräumen hernimmt. Dementsprechend waren wir heute nicht gut genug, um das Spiel zu gewinnen."

Das Match im Liveticker

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