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Red-Bull-Mädchen ließen es bei der Premiere gegen die Burschen krachen

Gleich mit einem Ausrufezeichen startete das neue U16-Mädchenteam von Red Bull Salzburg bei seiner Premiere am Freitagabend in Saalfelden.

Kein Pardon im Zweikampf zwischen den U14-Burschen des FC Pinzgau und den Red-Bull-Mädchen.
Kein Pardon im Zweikampf zwischen den U14-Burschen des FC Pinzgau und den Red-Bull-Mädchen.
Die Premieren-Elf der Red-Bull-U16.
Die Premieren-Elf der Red-Bull-U16.
Sara Grabovac im intensiven Zweikampf.
Sara Grabovac im intensiven Zweikampf.
Zeitausschluss für einen Pinzgauer.
Zeitausschluss für einen Pinzgauer.
Valentina Lutz.
Valentina Lutz.

Im Match der 1. Sparkassenliga besiegte die Elf von Trainer Dusan Pavlovic die U14-Burschen des FC Pinzgau mit 6:2 (4:0). Die Salzburgerinnen spielten in einer kampfbetonten und streckenweise emotional geführten Partie ihre Handlungsschnelligkeit und technische Stärke aus.

Ein majestätisches Bergpanorama im milden Licht der Abendsonne und eine gut gefüllte Tribüne bildeten am Freitag in Saalfelden den Rahmen für ein Match mit geradezu historischen Dimensionen: Es war das erste Pflichtspiel eines weiblichen Red-Bull-Salzburg-Teams, 18 Jahre nach dem Einstieg des Getränkekonzerns in den Fußball.

Coole Kapitänin, nervöse Eltern

In Testspielen gegen andere Mädchenteams haben die Salzburgerinnen ihre Stärken schon demonstriert und zumeist deutlich gewonnen. Gegen die um zwei Jahre jüngeren Burschen wartete eine neue Herausforderung. "Ein Fußballspiel ist ein Fußballspiel", gab sich Kapitänin Sara Grabovac betont gelassen. Nicht alle im Team konnten ihre Anspannung so cool wegstecken, aber die höchsten Pulsfrequenzen wurden jenseits des Platzes gemessen: Die Eltern der Spielerinnen waren fast vollzählig mitgereist in den Pinzgau. "Die Mädels machen das schon", war der Tenor, dennoch wurde manches Taschentuch zerknüllt und verstohlen die eine oder andere Träne der Rührung aus dem Augenwinkel gewischt.

Kaum angepfiffen, ging es in dem Match zur Sache wie sonst selten in diesen Altersklassen. Weder die Red-Bull-Mädchen noch die um zwei Jahre jüngeren Saalfeldner Burschen scheuten die Zweikämpfe. "Klar, keines von den Jungs-Teams will sich von uns abschießen lassen", erklärte Trainer Pavlovic. Es bedurfte intensiver Abwehrarbeit der Gastgeber, um die Anfangsoffensive des Bullenteams zu parieren. Nach einer Viertelstunde hüpfte eine abgerissene Flanke auf die Latten-Oberkante. Im Konter hatten die Pinzgauer ihrerseits die Führung auf dem Fuß.

Aufgeheizte Atmosphäre

Nach gut 20 Minuten stieg die Betriebstemperatur des Spiels bedenklich, Kommentare von draußen heizten die Atmosphäre zusätzlich an. "Da gibt's koa Wehleidigsein", war von einem Spielervater zu vernehmen. Sehr zum Missfallen seines Juniors: "Sei leise!" schnaubte er zurück.

Ein Saalfelden-Spieler übertrieb es dann und grätschte Abwehrspielerin Mia Rose brutal um. Rudelbildung, Wortgefechte, Beschimpfungen - der Schiedsrichter hatte alle Hände zu tun, um die Eskalation wieder einzufangen. Der Übeltäter sah die blaue Karte, die Teams wurden zwecks Abkühlung der Emotionen zur Trinkpause geschickt.

Die richtige Antwort auf Härte

Thema Härte: "Das gehört auch zum Fußball", sagte Dusan Pavlovic. "Darauf waren wir vorbereitet. Wir müssen auch immer eine Antwort darauf finden." Die Antwort lautete in diesem Fall: Freistoß und Tor - das 1:0 erzielte die für Mia Rose eingewechselte Kiara-Sonea Pachinger mit ihrer ersten Aktion. Die Mädchen legten innerhalb weniger Minuten auf 3:0 nach, damit waren frühzeitig die Fronten geklärt. Zur Pause stand es bereits 4:0.

Die zweite Halbzeit verlief danach vergleichsweise freundschaftlich. Die Burschen reparierten ihr angeknackstes Selbstbewusstsein mit zwei Treffern, auf Red-Bull-Seite trugen sich Valentina Akrap, Sara Grabovac, Christina Maierhofer und zwei Mal Julia Grünwald in die Schützenliste ein.

"Ein Sieg für Mia"

Trainer Dusan Pavlovic zeigte sich am Ende rundum zufrieden: "Die Mädels haben echt ein gutes Spiel gemacht, sie haben sich an ihre Aufgaben gehalten."

Die erste Besprechung mit dem Team gleich nach dem Abpfiff musste der Coach in absoluter Dunkelheit halten - das Flutlicht in der Bürgerau war bereits abgeschaltet worden.

Licht und Schatten kennzeichnete auch die Analyse von Red-Bull-Frauenfußball-Chef Bernd Winkler. Die erste richtige Bewährungsprobe nach fast einjähriger Aufbauzeit war für ihn mit gemischten Gefühlen verbunden. Stolz zwar, aber auch nachdenklich bilanzierte er: "Die Verletzung von Mia trübt etwas die Stimmung. Die Burschen sind zum Teil robuster und stärker. Ich hoffe schon, dass die Trainer auch an ihre Spieler appellieren, dass sie nicht von hinten reinrutschen. Es geht hier nicht um die Weltmeisterschaft. Aber so wie wir uns präsentiert haben, darauf können wir aufbauen." Kapitänin Sara Grabovac bekräftigte: "Der Sieg war auf jeden Fall für Mia." Nach einem freien Wochenende blicken die Red-Bull-Mädchen schon dem ersten Heimspiel entgegen. Am kommenden Samstag (16. 9., 15 Uhr) ist in Bergheim der FC Puch zu Gast.

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