In einem Interview auf der Homepage des Clubs sagte Präsident Dirk Zingler, man habe einmal auf die Verpflichtung eines Spielers verzichtet, weil dieser zuvor bei RB Leipzig gespielt habe. Es sei den Fans von Union nicht zu vermitteln gewesen, einen Akteur mit Red-Bull-Vergangenheit zu holen.
Der deutsche Ableger des Fußballkonzerns gilt vielen Fans als Feindbild und Symbol für die "Kommerzialisierung" des Fußballs. Union Berlin, bereits zu DDR-Zeiten ein Club mit Underdog-Charakter, verfügt über eine sehr aktive und kritische Fanszene. Bei Spielen gegen RB Leipzig protestierten die Anhänger mit Schweige-Aktionen und in schwarzen Müllsäcken als Trauersymbolen. Dirk Zingler sagte im Interview: "Wir verzichten am Spieltag auf viele kommerzielle Werbeeinnahmen oder Aktionen, wir verpflichten ganz bestimmte Spieler nicht. Wir diskutieren in der Vereinsführung mit der Lizenzspielerabteilung permanent und werben für die Werte unseres Vereins!"
Um welchen Spieler es sich handelte, wurde nicht erwähnt. Spekuliert wird darüber, dass es um den Österreicher Georg Teigl geht. Der 26-Jährige hat von 2011 bis 2014 für Red Bull Salzburg gespielt und wechselte danach zu Leipzig. Seit 2016 ist er bei Bundesligist Augsburg engagiert, kommt dort aber kaum noch zum Einsatz. Daher steht seit längerem ein Wechsel zu einem Zweitliga-Club wie Union Berlin im Raum. Teigl hatte sich auch bei Augsburg bereits den Unmut der Fans zugezogen, als er nach einem Spiel gegen seinen Ex-Club zur Fankurve der Leipziger gegangen war und sich dort feiern hatte lassen.