Nach über 200 Einsätzen in den drei höchsten Spielklassen Österreichs wird Andreas Bammer die Fußballschuhe im Sommer an den Nagel hängen. Am Freitag (18.30 Uhr) werden die Austria-Fans den Publikumsliebling beim Heimspiel gegen Lustenau das letzte Mal als Aktiven in Maxglan sehen.
"Auf dieses Spiel freue ich mich schon", erklärt Bammer, der bereits in der Vorwoche einen besonderen Moment erleben durfte: Beim Erzrivalen Innsbruck führte der 31-Jährige die Violetten mit einem Tor zu einem Remis. "Diesen Treffer gönne ich ihm von Herzen", freute sich Austria-Trainer Gerald Baumgartner mit seinem Schützling.
Er wollte schon mit 18 Jahren fliegenDen Plan, wie es nach der Fußballkarriere weitergeht, hat Bammer schon seit Längerem in der Schublade liegen. Während seiner Zeit beim FC Liefering absolvierte der Oberösterreicher die Pilotenausbildung und will ab Herbst hauptberuflich "abheben".
"Bereits mit 18 Jahren wollte ich damit beginnen, da ist mir dann aber der Fußball dazwischengekommen", sagt Bammer, der ab Herbst für eine namhafte Airline fliegen will.
Bevor seine zweite Karriere beginnt, steht aber noch eine Europa-Reise auf dem Programm. "Ab Ende Mai geht es mit meiner Frau und meinem Kind im Wohnmobil los", sagt Bammer, der auch einen Abstecher zur Fußball-EM nach Frankreich eingeplant hat. Die drei Gruppenspiele von Österreich stehen fix im Reiseplan.
Das Leben als Profifußballer wird er nur bedingt vermissen. "Ich freue mich auf ein geregeltes Leben, wo man nicht im April zittern muss, ob man einen Vertrag bekommt. Diesen Druck will ich nicht mehr haben", erklärt Bammer, der sich in der Vergangenheit des Öfteren kritisch über die Entwicklung des Sports äußerte.
Als sein damaliger Verein Schwanenstadt die Lizenz an Wiener Neustadt verkaufte, zeigte Bammer seinen Unmut. Er präsentierte nach einem Torerfolg ein T-Shirt mit der Aufschrift "Fußball mit Herz statt Kommerz".
