Denn Primoz Roglic vermochte auf den 196 Kilometern der wegen des unbefahrbaren Gavia-Passes verkürzten Etappe nicht mit den übrigen Sieganwärtern mitzuhalten. Der Slowene, der angeblich an Magenproblemen laboriert, verlor im Anstieg zum gefürchteten Mortirolo (1.854 m) bei Regen und Kälte den Anschluss, büßte gemeinsam mit Simon Yates (GBR) und Bauke Mollema (NED) rund eineinhalb Minuten auf die Rivalen ein und rutschte vom zweiten auf den dritten Rang (+2:09 Min.) ab.
Den Tagessieg sicherte sich im Sprint eines Spitzenduos der Italiener Giulio Ciccone (Trek) vor dem Tschechen Jan Hirt (Astana), dem Gewinner der Österreich-Rundfahrt 2016. Im gleichen Jahr hatte Ciccone als bisher jüngster Fahrer mit 21 Jahren seine erste Giro-Etappe gewonnen. Drei Jahre später doppelte er im Trikot des besten Kletterers und schlotternd vor Kälte nach. Es war der heuer erste Giro-Etappensieg des Trek-Teams mit dem Oberösterreicher Michael Gogl.
Der zweifache Giro-Sieger Nibali startete etwa zur Hälfte des steilen Anstiegs eine Attacke, kam aber nicht entscheidend weg. Da half es auch nicht, dass der Sizilianer in seinem Bruder Antonio und Damiano Caruso, die aus der Spitzengruppe zurückgefallen waren, noch über zwei Helfer seines Bahrain-Teams verfügte. Der Spanier Mikel Landa führte seinen Movistar-Teamkollegen Carapaz noch vor der Passhöhe des Mortirolo wieder heran. Im 15 km langen, aber nicht steilen Anstieg in den Zielort im Nationalpark Stilfser Joch neutralisierten sich die Asse.
Die 17. Etappe führt am Mittwoch nach Antholz und endet nach einem 5,5-km-Anstieg beim Biathlon-Stadion nahe der österreichischen Grenze beim Stallersattel.