Wenn's schon wehtut, dann wenigstens in einem solchen Ambiente: In einen malerischen Spätsommer-Sonnenuntergang hinein durften die Teilnehmer am 2. Salzburger City Hill Climb am Donnerstag radeln. 900 Meter und 120 Höhenmeter bedeuteten für Sportlerinnen und Sportler jeweils etwa vier Minuten totale Verausgabung.
Stöhnen und Fluchen von so manchem Teilnehmer wurde übertönt von den Darbietungen eines Solo-Trompeters und vom frenetischen Beifall und Anfeuerungen der zahlreichen Fans an der Strecke. "Die Stimmung war der Wahnsinn. Es waren richtig viele Leute da", war auch Carina Schrempf begeistert. Die Steirerin vom Team Cookina Graz wiederholte souverän ihren Vorjahressieg. Während ihre Gegnerinnen auf dem steilsten Abschnitt absteigen mussten, fuhr sie geradezu locker ins Ziel.
Denselben Sieger wie im Vorjahr gab es auch bei den Männern. Daniel Federspiel (Felbermayr Simplon Wels) ließ sich auch von einem Ausreißversuch seines Teamkollegen Moran Vermeulen nicht beeindrucken. Im 30-Prozent-Abschnitt zog der Ex-Weltmeister unaufhaltsam davon und riss nach 3:05 Minuten die Hände jubelnd hoch. Einen Heimsieg gab es bei den Mountainbikern durch Toptalent Dominik Hödlmoser vom Union MTB Club Koppl. Die Jedermannklasse der Rennradler holte sich der für den RC Martins Bike Shop startende Berchtesgadener Josef Huber. Die Ergebnisse im Detail sind hier zu finden.
"Es war ein perfektes Rennen. Mir hat es wieder unglaublich getaugt", strahlte der zweifache Eliminatorweltmeister Federspiel nach seinem zweiten Sieg in diesem Jahr beim innovativen Rennformat in der Salzburger Innenstadt. "Durch die leichte Nässe hatten die Strecke sogar mehr Grip und das ist mir noch mehr entgegengekommen", erklärte der Imster. Zweiter wurde hinter ihm sein Teamkollege Moran Vermeulen, Dritter wurde der Oberösterreicher Daniel Eichinger (Hrinkow Advarics Cycleang).
Veranstalter Gerhard Schönbacher hat bereits die Auflage 2023 im Visier und will dann mit dem einen oder anderen großen Namen auf der Startliste aufwarten. "Wir haben uns bei der zweiten Austragung wieder einige neue Dinge einfallen lassen, die super angekommen sind", sagte er. "Per Zufall sind wir auf Bergläufer gestoßen, die dieselbe Route wie die Radsportler nehmen konnten. Das ist sicher etwas auch für die Zukunft und bildet für uns ein neues Spektrum."
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