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Omanyala lief unter zehn Sekunden: Der zweitschnellste Mann der Welt siegte beim Heimspiel im Innviertel

Weltklasseleistungen wurden beim Laufmeeting in Andorf am Samstag geboten. Ferdinand Omanyala begeisterte mit einer 100-Meter-Zeit unter zehn Sekunden. Einen ungewöhnlichen Rekord stellte eine Oberösterreicherin auf.

9,95 Sekunden legte Ferdinand Omanyala auf die Andorfer Bahn.
9,95 Sekunden legte Ferdinand Omanyala auf die Andorfer Bahn.
Susanne Gogl-Walli.
Susanne Gogl-Walli.
Paul Reichl (Union Salzburg LA) an der Spitze des Felds über 1000 Meter.
Paul Reichl (Union Salzburg LA) an der Spitze des Felds über 1000 Meter.

Fast direkt von Olympia in Paris, wo sie über 400 Meter ins Halbfinale eingezogen war, ist Susanne Gogl-Walli ins Innviertel gereist. Auf der bekannt schnellen Bahn von Andorf nahm die Linzerin eine ganz und gar unolympische Herausforderung an: Über die selten gelaufene Distanz von 300 Metern unterbot sie ihre eigene österreichische Bestleistung klar und siegte in 36,35 Sekunden. Auch weltweit ist sie damit unter den Top-Ten dieses Jahres. Gogl-Walli sagte: "Ich bin selber etwas überrascht, auf eine Zeit unter 37 Sekunden hätte ich gehofft, aber dass es doch so deutlich ist, damit hätte ich nicht gerechnet."


Ferdinand Omanyala hat das Innviertel schon als zweite Heimat liebgewonnen. Bei seinem dritten Start in Andorf demonstrierte der in diesem Jahr zweitschnellste Mann der Welt aus Kenia (9,79 Sekunden) erneut seine Klasse. Schon im Vorlauf lief er 9,95 Sekunden, im Finale hatte er etwas weniger Wind und siegte in 10,00 Sekunden vor Eugene Amo-Dadzie (GBR/10,06). Auch eine Frage der Ehre: Der Brite hatte Omanyala im Vorjahr den Andorf-Sieg weggeschnappt. In Andorf hat Afrikas schnellster Mann fast eine zweite Heimat gefunden: Er residiert bei Veranstalter Klaus Angerer daheim, trainiert vor dem Meeting mit Innviertler Talenten und genießt den heimischen Hollersaft. -"Es ist immer eine Freude hier zu laufen und ich danke den vielen Zusehern, hierher zu kommen und für so eine tolle Stimmung zu sorgen", sagte Omanyala. "Das ist sicher einer der Gründe warum ich hier immer so schnell laufe, unter zehn Sekunden zu bleiben ist immer ein großartiges Gefühl. Natürlich würde ich die 9,95 Sekunden mit meiner Zeit von Paris gerne tauschen, aber ich habe aus meinen Fehlern bei Olympia gelernt und muss nach vorne schauen. Ich freue mich schon aufs nächste Rennen bei der Diamond League in Rom, wo ich meinen Gegnern zeigen will, dass ich vorne mit dazu gehöre."

Just bei den Olympischen Spielen hatte Omanyala (persönliche Bestmarke: 9,77 Sekunden) eine schlechte Woche erwischt und war bereits im Halbfinale ausgeschieden - wie übrigens auch vor drei Jahren in Tokio. Damals war er ebenfalls kurz danach in Andorf angetreten und hatte in 9,86 den damaligen afrikanischen 100-Meter-Rekord aufgestellt.

Weißhaidinger fast so gut wie bei Olympia

Der wahre Lokalmatador in Andorf ist aber Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger. Nur wenige Minuten entfernt in Taufkirchen aufgewachsen, ist der Auftritt daheim für ihn jedes Jahr Pflicht. Und der Olympiafünfte von Paris lieferte wieder zuverlässig ab: Mit 67,13 Metern warf er nicht nur beinahe so weit wie vor zehn Tagen bei Olympia (67,54), sondern verbesserte auch den von ihm gehaltenen Stadionrekord in der Pramtal-Arena. "Es war mit EM und Olympia schon ein intensives Jahr, aber auch ein sehr erfolgreiches mit Silber und Rang fünf, auf die Erfolge bin ich sehr stolz. Jetzt kommt noch das Diamond League-Meeting in Rom und dann das Finale in Brüssel, das sind meine letzten beiden Wettkämpfe heuer", bilanzierte Weißhaidinger.


Der 100-Meter-Sieg bei den Frauen ging an Christania Williams aus Jamaika (11,40 Sekunden).

Die ehemalige Siebenkampf-WM-Dritte Verena Mayr nützte das Meeting zur Formüberprüfung für ihren nächsten großen Mehrkampf in einem Monat in Talence (FRA). Im Speerwurf kam sie auf 43,08 Meter (Siegerin Patricia Madl/IGLA Longlife, 51,07 m), über 100 m Hürden legte sie 13,94 im Vorlauf auf die Bahn.

U20-Rekord von Diskuswerfer Rohrmoser

Das Andorfer Ambiente beflügelte auch die Salzburger Teilnehmenden. Rupert Rohrmoser zeigte im Sog von Lukas Weißhaidinger einen Salzburger U20-Rekord mit dem Diskus (49,05 m). Über 1000 Meter verbesserte Marie-Theres Gruber ihre persönliche Bestleistung gleich um fast zehn Sekunden auf 2:52,74 min, das bedeutete Rang vier. Auch Paul Reichl (2:39,75 Min.) stellte eine neue 1000er-Bestmarke auf, Paul Del-Negro lief in 2:37,57 ins Ziel.
Über 100 Meter blieb Lara-Joy Lußnig in 12,28 Sekunden auf Platz 14 nur knapp über ihrer bisher schnellsten Zeit, Katharina Oberreiter in 13,33 Platz 23. Die 200-Meter-Leistungen: Lußnig 22,15 (Platz zwölf), Oberreiter 28,42 (Platz 23).

Bei den Herren lief Fredrik Petzoldt 11,14 Sekunden, ihm fehlte als 15. Nur 13 Hundertstelsekunden auf das B-Finale. Über 200 Meter lief er 22,58 Sekunden.

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