Auf die Zeit hat der 39-jährige Pinzgauer, der in der Stadt Salzburg lebt, diesmal nicht so genau geschaut: "Ich laufe nur noch zum Spaß und nicht wegen der Zeiten." Er stoppte sogar kurz vor der Ziellinie ab, um mit seinen beiden Kindern das Rennen zu beenden. Dennoch unterbot er den Streckenrekord um sechs Minuten. Der Zweitplatzierte, Phil Besson (SUI), lag bereits neun Minuten zurück. Der Marathon mit idyllischer Streckenführung am Vierwaldstättersee weist 190 Meter Höhendifferenz auf.
Unterwegs musste Hollaus bei kühlen Temperaturen und Regen leiden: "Das war zwar meine bisher beste Marathonleistung, aber ich hatte auch noch nie so viel Hochs und Tiefs in einem Lauf", schilderte er. "Nach sieben Kilometer sind die Muskeln hart geworden, bei Kilometer 30 hatte ich Kreislaufprobleme. Bis kurz vor dem Ziel wusste ich nicht, ob ich es schaffe." Dazu kam, dass keine Eigenverpflegung möglich war. Lohn für die Leiden sind für den Lehrer am Borromäum Salzburg ein paar Tage Familienurlaub in der Schweiz.
Für Union-Salzburg-Athlet Hollaus war es beim vierten Marathonstart der dritte Gesamtsieg. Er hat seine erfolgreiche Profi-Triathlonkarriere 2021 mit der Olympiateilnahme in Tokio abgeschlossen. Gleich bei seinem Marathondebüt 2024 in Wien lief er in 2:20:17 eine Klassezzeit. Im selben Jahr feierte er beim Graz Marathon einen sensationellen Sieg (2:17:38), im heurigen Frühjahr legte er beim Salzburg Marathon nach und unterbot in 2:17:20 sogar seine persönliche Bestmarke.
