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Flandern-Rundfahrt: Dem Favoriten stürzten die Konkurrenten weg

Nach dem Ausfall der Belgier van Aert und Stuyven wird ein Solo von Mathieu van der Poel erwartet.

Dunkle Wolken beim Einfahren für die Flandern-Rundfahrt.
Dunkle Wolken beim Einfahren für die Flandern-Rundfahrt.

Das Feld der Favoriten für die Flandern-Rundfahrt am Ostersonntag ist arg dezimiert. Nach einem heftigen Massensturz beim Halbklassiker "Quer durch Flandern" am Mittwoch haben die beiden Belgier Wout van Aert und Jasper Stuyven so schwere Verletzungen erlitten, dass sie beide zumindest für mehrere Wochen ausfallen. Bereits davor hatte Vorjahressieger Tadej Pogačar erklärt, dass er diesmal nicht dabei sein wird. Der Slowene wird heuer erstmals neben der Tour de France auch den Giro d'Italia bestreiten. Durch die geänderte Vorbereitung passt ihm die Flandern-Rundfahrt diesmal nicht ins Programm.

Entwarnung gab es hingegen bei dem ebenfalls in den Massensturz verwickelten Ex-Weltmeister Mads Pedersen, im Vorjahr Dritter bei der Flandern-Rundfahrt, und Biniam Girmay aus Eritrea. Pedersens Team Lidl-Trek teilte am Donnerstag mit, dass der 28-Jährige am Sonntag bei "De Ronde" starten soll. Allerdings werde sein Gesundheitszustand bis dahin genau beobachtet. Pedersen hatte sich bei dem Sturz bei hoher Geschwindigkeit am Mittwoch Prellungen und Abschürfungen zugezogen und musste das Rennen aufgeben.

Markenzeichen des Klassikers über 270,8 Kilometer mit Start in Antwerpen sind die Kopfsteinpflasterabschnitte. Siebzehn Anstiege und sieben flache "Kasseien"-Passagen, wie sie im Flämischen heißen, prägen vor allem die letzten rund 50 Kilometer des Rennens vor dem Ziel in Oudenaarde. Legendär sind die Anstiege auf den Paterberg und den Koppenberg, die zwar kurz, aber extrem steil sind.

Somit bleiben von den Topfavoriten nur noch Pedersen und Mathieu van der Poel übrig. Zwei Siege und zwei zweite Plätze stehen für den Niederländer bei der Flandern-Rundfahrt bereits zu Buche. Wird das Rennen also ein Solo für ihn? Der dreimalige Flandern-Rundfahrt-Sieger Tom Boonen meint: "Mathieu tut mir auch leid. Normalerweise hätte es ein hartes Rennen zwischen den Favoriten um den Sieg gegeben, in dem eine Niederlage keine Schande gewesen wäre. Jetzt liegt der ganze Druck auf ihm und seinem Team Alpecin-Deceuninck." Ein Faktor könnte das schwer berechenbare Wetter werden. Für Sonntag sind teils heftige Regenschauer vorhergesagt. Als einziger österreichischer Profi steht Marco Haller (bora-hansgrohe) auf der 175-köpfigen Starterliste. Bei der parallel ausgetragenen Flandern-Rundfahrt der Frauen über 163 Kilometer ist Christina Schweinberger, die WM-Dritte 2023 im Einzelzeitfahren aus Tirol, mit von der Partie.

Wout van Aert und Jasper Stuyven wurden nach ihren Stürzen operiert. Van Aert zog sich einen Schlüsselbeinbruch sowie mehrere Rippenbrüche zu. Am Donnerstagnachmittag bestätigte sein Team Visma-Lease a Bike, dass sich der 29-Jährige auch das Brustbein gebrochen habe. Seine geplante Teilnahme am Giro d'Italia im Mai sei unklar. Bei Stuyven, Zweiter der Ronde-Generalprobe E3 Preis, war ein Schlüsselbeinbruch diagnostiziert worden. Der ebenfalls zur Mannschaft Lidl-Trek gehörende Luxemburger Meister brach sich einen Mittelhandknochen.

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