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Freude bei ÖHB und Ligen über Boom, Ärger über Hallen

In den kommen Tagen und Wochen starten die heimischen Handball-Topligen HLA und WHA in die neue Saison. Bereits am Montag gab sich der Österreichische Handballbund (ÖHB) gemeinsam mit zahlreichen Liga- und Club-Repräsentanten sowie Partnern in Wien ein Stelldichein. Unisono betonten alle, dass die Marke Handball sowie die mediale Präsenz kräftig am Wachsen ist. ÖHB-Präsident Markus Plazer wies aber auch auf Infrastrukturprobleme hin. "Wir brauchen mehr Sportstätten."

Österreichs Handball freut sich auf neue Saison und Frauen-Heim-EM
Österreichs Handball freut sich auf neue Saison und Frauen-Heim-EM

Die Männer-EURO im Winter, bei der die ÖHB-Asse um Mykola Bilyk für Furore gesorgt hatten, hatte eine enorme Begeisterungswelle ausgelöst, erzählte Plazer. "Die EM war ein Push für ganz Österreich. Die Vereine sind gekommen und haben gesagt, jetzt kommen viele und wollen Handball spielen, aber wir haben keine Sportstätten. Das ist nach wie vor ein leidiges Thema." Der ÖHB-Boss appellierte daher an die Politik, hier tätig zu werden.

Unterstützung bekam Plazer diesbezüglich von HLA-Geschäftsführer Christoph Edelmüller. "Wir haben an einigen Standorten Schwierigkeiten, weil die Hallen eigentlich Turnsäle sind. Es haben zudem alle Schwierigkeiten, Hallen für Trainingszeiten zu finden, vor allem im Nachwuchsbereich. Es gibt mehrere Clubs in der ersten Liga, die sagen, sie können keine Kinder und Jugendliche mehr aufnehmen, weil die Hallenkapazitäten fehlen. Das ist sehr bitter."

Erfreulich ist hingegen die stark gestiegene mediale Präsenz durch die Kooperation mit dem ORF, krone.tv und der Streaming-Plattform fan.at. "Wir hatten in der Vorsaison 250 Streamingspiele - das war eine der wichtigsten Entwicklungen für uns. Es geht ja um die Sichtbarkeit des Sports und unserer Partner. Da konnten wir einen deutlich größeren Werbewert erzielen", sagte Edelmüller. Das wurde auch vom Hauptsponsor bestätigt. "Die Werbewerte haben sich hervorragend entwickelt. Das spricht für alle, die im Handballsport in Österreich beteiligt sind", sagte Admiral-Geschäftsführer Jürgen Irsigler.

HLA-Vizepräsident Dominik Beier sieht indes noch "Verbesserungspotenziale. Wir als Marke haben uns gut etabliert. Es geht um die Ausweitung der medialen Präsenz, darauf liegt der Fokus. Da ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht."

Den nächsten landesweiten Begeisterungsschub erhoffen sich Österreichs Handball-Funktionäre durch die ab Ende November gemeinsam mit Ungarn und der Schweiz ausgetragenen EM der Frauen (28.11.-15.12.). Spiele finden unter anderem in Innsbruck und Wien statt. "Ich glaube, dass wir in die Hauptrunde kommen können und dass wir einen zweiten Hype auslösen können wie die Männer", erklärte WHA-Präsident Stephen Gibson.

Für dieses Großevent kommt es zu einem Novum im heimischen Handballsport. Sowohl die WHA als auch die HLA pausieren, um der Europameisterschaft die Bühne zu überlassen. Die Frauen lassen ihre Liga gleich für sechs Wochen ruhen. "Das ist sehr ungewöhnlich und auch für die Clubs eine große Herausforderung", betonte Gibson. Die Männer unterbrechen die Meisterschaft für eine Woche, "der mediale Fokus am Eröffnungswochenende soll ganz bei den Frauen liegen", meinte Edelmüller. "Im Sinne des großen Ganzen ist das natürlich eine richtige Entscheidung, die der Verband gemeinsam mit den Ligen getroffen hat."

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