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Für Hitze-Marathon hat Julia Mayer in der Sauna trainiert

Julia Mayer ist bereit, bei der WM in Budapest über ihre Schmerzgrenze hinaus zu gehen.

Julia Mayer.
Julia Mayer.

Julia Mayer hat den heimischen Langstrecken-Laufsport in den vergangenen sechs Jahren stark geprägt. Doch am Samstag betritt die 30-jährige Wienerin bei der WM in Budapest in mehrfacher Hinsicht Neuland.

Den 10-Kilometer-Rundkurs in Budapest hat sich Mayer vor dem WM-Lauf nicht angesehen - was einen psychologischen Grund hat: "Dann vergeht das Ganze schneller und ich freue mich richtig drauf, die Strecke kennenzulernen."

Gestartet wird am Samstag auf dem Heldenplatz bereits um 7 Uhr früh. Damit weichen die Läuferinnen den zu erwartenden Temperaturen jenseits der 30 Grad aus, die später am Tag herrschen werden. Mit Hitze kommt Mayer grundsätzlich gut zurecht, sie hat sich aber für die WM speziell darauf vorbereitet: "Ich habe viel in der Hitze und zusätzlich auch in einer Wärmekammer trainiert." Dabei handelt es sich um einen umgebauten Saunaraum in Ramsau (Steiermark), der auf bis zu 50 Grad aufgeheizt werden kann. Somit fühlt sie sich gerüstet: "Das war das Schlimmste, was ich im Training machen musste. Aber ich werde im WM-Marathon extrem über meine Schmerzgrenze gehen müssen."

Nachdem sie die österreichischen Rekorde von 5 Kilometer bis zum Halbmarathon verbessert und 19 Staatsmeistertitel gesammelt hat, gab Mayer im heurigen April in Wien ihre Marathonpremiere. Fast selbstverständlich mit österreichischem Rekord (2:30:42 Stunden). Langfristig will sie diese Marke noch verbessern ("Ich kann schneller als 2:30 laufen"), aber das ist in Budapest kein Thema: "Ein Meisterschaftsmarathon ist anders, daher ist es eigentlich wieder mein erster Marathon." Im Kampf um Medaillen und Platzierungen sind Taktik und Gruppenbildungen wichtiger als das Einhalten von strikten Zeittabellen.

Seit 2020 ist Vincent Vermeulen, der einst als Physiotherapeut Hermann Maier bei seinem Comeback begleitete, ihr Trainer. "Ich bin noch nicht am Ende meines Lernprozesses", betont Julia Mayer, die sich von den Fortschritten unter Vermeulen begeistert zeigt. Er habe sie mental auch aufs "Sterben" während des WM-Laufs vorbereitet: "Das wird nicht ausbleiben. Aber das ist dann der Punkt, über den ich einfach drüber muss."


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