"Ich nehme diese Auszeichnung stellvertretend für das ganze Betreuerteam und die Spieler entgegen. Ohne die wäre das alles nicht möglich. Ich weiß das sehr zu schätzen und freue mich natürlich drüber. Euphorisch bin ich deshalb aber nicht", betonte Glasner und ergänzte: "Es wird im Fußball leider alles immer schnelllebiger. Darüber habe ich mich gerade auch mit Adi Hütter nach seinem Aus bei Monaco unterhalten. Es bleibt in unserem Sport kaum mehr Zeit, auch einmal etwas zu genießen."
Hype in Heimat überraschend
Trotz der herausragenden Erfolge in den letzten zehn Jahren seiner Karriere kann der 51-Jährige den Rummel um seine Person in der Heimat noch immer nicht ganz nachvollziehen: "Ich bin über den Hype über mich schon auch immer noch überrascht. Davon bekomme ich aber in England ohnehin sehr wenig mit, ich fühle mich ja gar nicht so wichtig. Es freut mich aber schon auch sehr." Die berüchtigte Yellow Press auf der Insel blendet der amtierende FA-Cup-Sieger aus. "Ich verfolge die Medien in England sehr wenig, lese kaum etwas. Die Presse in Österreich verfolge ich genauer", verriet Glasner.
Die Auszeichnung der englischen Liga erhielt der Coach von Crystal Palace als erst zweiter Österreicher nach Ralph Hasenhüttl mit Southampton im Juli 2020. Mit seiner Truppe baute Glasner u.a. mit einem Sieg über Liverpool die - inzwischen beendete - Serie ohne Pflichtspielniederlagen auf 18, Anfang Oktober dann sogar auf 19 Spiele aus. Glasner setzte sich gegen teils namhafte Konkurrenten wie Pep Guardiola (Manchester City), Mikel Arteta (Arsenal) und Regis Le Bris (Sunderland) durch. Bei der Wahl werden Stimmen von Fans mit jenen von Fußball-Experten kombiniert.
Nur eine offizielle Anfrage - aus Ried
Die immer wiederkehrenden Gerüchte um einen möglichen Abgang und Wechsel nimmt der Innviertler - ohne genauer darauf eingehen zu wollen - schmunzelnd zur Kenntnis. Die Fans der "Eagles" kann Glasner, dessen Vertrag im Sommer 2026 endet, mit einem Augenzwinkern beruhigen. "Bislang gab es nur eine offizielle Anfrage. Die kam von der SV Ried, ob ich beim Sport-Talk in Linz dabei sein möchte", scherzte der Erfolgscoach.
Den heimischen Fußball verfolgt Glasner weiter genau. Besonderes Augenmerk genießen dabei vor allem seine Ex-Clubs Ried und LASK. Angesprochen auf die unruhigen Zeiten bei den Linzern betont Glasner: "Ohne jetzt irgendjemandem etwas ankreiden zu wollen, finde ich es ein bisschen schade, was beim LASK passiert. Mit dem Stadion und der Euphorie, die geherrscht hat, könnten sie viel weiter sein. Fakt ist, man hätte bessere Möglichkeiten, es spiegelt sich aber in den sportlichen Erfolgen leider nicht wider."