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Mit dem Handy zu Niki

Schau nach bei Elmayer, dem Benimm-Papst Österreichs. In seiner Anleitung für angemessenes Benehmen bei Trauerfeiern schreibt er: "Wenn man in die Halle eintritt, geht man gemessenen Schrittes an den Sarg oder die Urne, stellt sich davor und verbeugt sich kurz." Was tun gerade Hunderte Menschen im Stephansdom zu Wien bei der Verabschiedung von Niki Lauda? Sie stellen sich breitbeinig vor dem Sarg auf, zücken das Smartphone und machen Bilder und Videos. Für wen? Statt stillem Gedenken und Ehrbezeugung voyeuristisches Gehabe. Auch wenn der Verstorbene eine Person des öffentlichen Lebens war und zu Lebzeiten meistens gern und zurecht im Scheinwerferlicht gestanden ist. Diesen abgeschmackten Foto-Wahnsinn, der so vieles über unsere Gesellschaft aussagt, hat er nicht verdient. Einfach nur traurig.

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