Vor gut einem Monat flog hier noch die gelbe Filzkugel übers Netz, jetzt ist es ein bunter Beachvolleyball: Erstmals schlägt die Elite im Tennisstadion von Kitzbühel auf, ab Donnerstag steigen in der Gamsstadt die österreichischen Meisterschaften. Salzburgs beste Beachvolleyballer wollen trotz einiger prominenter Ausfälle dort Akzente setzen.
Für den Präsidenten des Österreichischen Volleyballverbands, den Salzburger Gernot Leitner, bringt der Veranstaltungsort Kitzbühel Reminiszenzen. Schon vor 30 Jahren gab es dort das erste Austrian Open, Leitner war als einer der Beach-Pioniere selbst damals in der Sandkiste mit dabei. "Das Tennisstadion bietet eine mehr als würdige Bühne - und knüpft an die Beachvolleyball-Geschichte Kitzbühels an", sagt Leitner.
Erinnerungen austauschen kann der Präsident auf der Tribüne mit einem seiner damaligen Partner, Nik Berger. Der Salzburger fiebert auf den Beach-Courts mittlerweile mit seinen Kindern mit. Sowohl Lia als auch Tim Berger gehören zu den größten heimischen Talenten. Mit ihren Partnern Lilli Hohenauer bzw. Timo Hammarberg waren sie zuletzt bei U20- und U22-EM jeweils mit Bronze erfolgreich. In Kitzbühel sind die aussichtsreichen Youngster-Duos auf Platz eins bzw. Platz zwei gesetzt.
Während die Berger-Kinder für Wien aufschlagen, ist die starke Salzburger Beach-Streitmacht diesmal aus vielerlei Gründen verhindert. Laurenz Leitner absolviert gerade seine Therapie nach einer Lymphdrüsenkrebs-Diagnose, Paul Pascariuc stemmt nach einer in Polen erlittenen Knöchelverletzung bereits wieder Gewichte in der Kraftkammer. Erfreulicher ist der Ausfallgrund bei Julian Hörl: Beim Saalfeldner und seiner Frau steht zum zweiten Mal Kindersegen ins Haus, wegen des Geburtstermins in diesen Tagen verzichtet er auf die Staatsmeisterschaften.
Somit kann Laurenc Grössig ins Rampenlicht treten. Der Stadt-Salzburger ist mit dem Niederösterreicher Mathias Seiser als Nummer vier gesetzt. Das Duo hat schon öfter groß aufgezeigt, nach zwei Austrian-Tour-Siegen in Neusiedl und auf der Donauinsel 2024 jubelten die beiden im Juni über einen Futures-Turniersieg in Bulgarien.
Überraschen wollen Thomas Wallner und sein Wiener Partner Niels Antoni, die auf Platz 15 der Setzliste stehen. Der unverwüstliche Florian Schnetzer greift mit Felix Friedl als Nummer sechs ins Geschehen ein.
Bei den Frauen könnte Sarah Kastenberger überraschen: Im Duett mit der Tirolerin Michaela Handler-Hollaus war die für PSVBG Salzburg in der Halle spielende Niederösterreicherin diesen Sommer auch international unterwegs.
Parallel zum Turnier steigen in Kitzbühel auch die Staatsmeisterschaften des Gehörlosen-Sportverbands.