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Lauf zu kurz: Katharina Stöger wurde durch Schlamperei in Wien um das EM-Limit gebracht

Um fast zwei Sekunden hat Mittelstrecken-Spezialistin Katharina Stöger (Union Salzburg LA) am Samstag in Wien ihre persönliche Bestzeit über 800 Meter verbessert. Doch die Zeit, mit der sie das EM-Limit geschafft hätte, zählt nicht. Die Veranstalter entschuldigten sich.

Katharina Stöger.
Katharina Stöger.
Verwirrung durch eine Kampfrichterin im letzten Moment vor dem Start: Beim Lauf von Katharina Stöger (Mitte) lief einiges falsch.
Verwirrung durch eine Kampfrichterin im letzten Moment vor dem Start: Beim Lauf von Katharina Stöger (Mitte) lief einiges falsch.

Die Track Night Vienna ist ein guter Boden für Katharina Stöger. Im Vorjahr stellte sie dort ihre bisherige Bestzeit über 800 Meter (2:07,39 Min.) auf. Am Samstag war die 21-jährige Salzburgerin bei der heurigen Auflage des Großevents auf der WLV-Anlage um fast zwei Sekunden schneller: Die 2:05,44 Minuten hätten nicht nur Salzburger U23-Rekord bedeutet, sondern auch das Limit für die U23-Europameisterschaft in Bergen (NOR). Doch dann kam die große Ernüchterung: Die Läuferinnen waren irrtümlich vom 400-Meter-Start ins Rennen geschickt worden. So war die Distanz um rund 15 Meter zu kurz ausgefallen, weshalb die Leistung nicht zählt.

"Mein ganzer Aufbau war auf dieses Meeting ausgerichtet", sagte eine verärgerte Katharina Stöger. Ein leiser Verdacht sei ihr ob der Durchgangszeit bei 400 Metern schon gekommen: "Es hat sich etwas zu leicht angefühlt. Aber die Bedingungen waren auch ideal und die Atmosphäre überragend."

Nun hofft die Salzburgerin auf das Meeting in St. Pölten am Donnerstag, außerdem will sie auch noch einen Angriff über 1500 Meter wagen: "Das Zittern geht weiter, aber ich werde alles versuchen, die EM noch zu erreichen."

Entschuldigung vom Veranstalter

Stögers Lauf war bereits der siebente, in dem der Fehler passierte, auch die persönliche Bestmarke ihres Clubkollegen Paul Del-Negro war deshalb ungültig. Weitaus gravierender ist, dass sogar vermeintlich unterbotene WM-Limits von internationalen Startern gestrichen werden mussten. Die Veranstalter entschuldigten sich am Sonntag in einem Statement für den Fehler. "Wo Menschen arbeiten, können Fehler passieren, auch dort wo das nicht so sein sollte", hieß es.

Erst vor dem letzten 800er wurde der Lapsus korrigiert. Deshalb ist die Zeit von Caroline Bredlinger gültig: Die Athletin von LT Burgenland Eisenstadt lief erstmals unter zwei Minuten. Mit 1:59,83 ist sie die erste Österreicherin seit Stephanie Graf, die die magische Grenze unterboten hat.

Bei traumhaften Bedingungen fielen in Wien am Samstag die Rekorde reihenweise. Auch Stögers Clubkollegen glänzten: Paul Reichl lief die 5000 Meter in 15:11,54 Minuten fast zehn Sekunden unter seiner bisherigen Bestzeit. Im selben Lauf gelang auch Sebastian Falkensteiner vom LC Oberpinzgau in 15:20,71 Minuten seine bislang beste Zeit.

Silber für Marie-Theres Gruber

Marie-Theres Gruber holte bei der 5000-Meter-Staatsmeisterschaft im Rahmen der Track Night Silber hinter Lotte Seiler (KSV Alutechnik), die nach fünfjähriger Pause auf diese Distanz zurückkehrte. In 16:26,29 Minuten blieb Gruber über ihrem kürzlich aufgestellten Landesrekord (16:09). Ella Hagen (LAC Salzburg) verfehlte in 17:06,27 Minuten hauchdünn das U20-EM-Limit von 17:05. Ihre persönliche Bestzeit verbesserte hingegen Agata Strausa. Die für Lettland startende Union-Salzburg-Athletin lief 16:49,93.

Ludwig Malter entschied ein Fotofinish im 1500-Meter-Rennrollstuhlbewerb für sich. Der Gollinger setzte sich in 4:18,17 Minuten um exakt 0,01 Sekunden vor Toby Richardson (GBR) durch.

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