Ihr zweiter Olympia-Auftritt soll für Mountainbikerin Laura Stigger erfreulicher verlaufen als die Premiere. Die vor drei Jahren in Tokio nicht ins Ziel gekommene Tirolerin zählt am Sonntag (14.10 Uhr) auf der Cross-Country-Strecke am Colline d'Élancourt nach mehreren Weltcup-Spitzenergebnissen zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärterinnen. Für ihre Landsfrau Mona Mitterwallner dürfte es nach einer Saison mit Gesundheitsproblemen hingegen etwas schwieriger werden.
Mitterwallner ist heuer noch nicht voll auf Touren gekommen. Zwei siebente Plätze im Weltcup entsprechen nicht den stets besonderen Ansprüchen der ehrgeizigen Marathon-Weltmeisterin. "Es war bis jetzt ein sehr schwieriges Jahr mit Krankheit und Salmonellen", sagte die im Vorjahr zu ihren ersten zwei Weltcupsiegen gefahrene Silzerin. Trotzdem sind ihre Ambitionen ungebrochen hoch. "Die Medaille ist ganz klar das Ziel. Die Saison ist bis jetzt nicht nach Wunsch verlaufen, aber ich gehe nicht zu einem Rennen, um nur mitzufahren. Bei Olympia kann viel passieren. Ich werde das Rennen angehen wie jedes Rennen und jede Weltmeisterschaft. Mein Mindset ist, ich bin da, um zu gewinnen", betonte die 22-Jährige.
Vollgas vom Start weg
Viel Bedeutung misst Mitterwallner dem Start bei, der ihr nur selten perfekt gelingt. "Bei Olympia wartet keiner auf irgendetwas. Da werden alle fahren, was geht. Der Start wird extrem schnell mit den ersten zwei Kurven. Ich erwarte, dass es ein nervöser Start wird." Sie möchte versuchen, nach der Startrunde möglichst weit vorne zu sein. "Da kann sich eine Gruppe lösen. Wenn die weg ist, wird es schwer. Ich muss einfach aggressiv genug sein und die Ellenbogen ausfahren. Wenn ich nach dem Start hinten bin, werde ich mein berühmtes Pac-Man-Spiel starten und versuchen, das Feld von hinten aufzurollen."
Mitterwallner will sich bei ihrer Premiere von nichts aus dem Konzept bringen lassen. "Das erste Mal Olympia ist schon aufregend, aber für Nervosität ist gar nicht so viel Zeit. Jetzt bin ich deutlich stärker als im Juni und es fehlt nicht mehr viel. Ich muss gar nicht so nervös sein, viele Rennen sind schon entschieden worden, weil viele ihre Nerven weggeschmissen haben. Das hat man auch in Tokio gesehen, wo die Favoriten nicht in den Top drei waren. Ich vertraue auf meinen Körper und darauf, dass er mich am Tag X nicht im Stich lässt."