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Nach Legendentreffen: Das Wintersportland musste nur kurz passen

Eine ganze Nacht voller Premieren: Was bei der diesjährigen Sportgala überrascht und auch sehr berührt hat.

Drei Benzinbrüder wurden für ihr Lebenswerk geehrt: Gerhard Berger, Helmut Marko und Toto Wolff.
Drei Benzinbrüder wurden für ihr Lebenswerk geehrt: Gerhard Berger, Helmut Marko und Toto Wolff.

Sommer- oder Wintersport, Einzelsportler oder Teamsportler - entlang dieser Schnittlinien verlaufen jedes Jahr die Diskussionen, wenn Österreichs Sportler des Jahres gekürt werden. In diesem Jahr gab es eine ganz eindeutige Antwort: Österreich ist eben doch ein Wintersportland. Alle großen Kategoriensieger kamen aus dem Winter, Skispringer Daniel Tschofenig bei den Herren, Ski-Weltmeisterin Stephanie Venier bei den Damen, Österreichs Eishockey-Herren als Team des Jahres und schließlich ging auch noch der emotionalste Sportmoment des Jahres an die Führungsriege des ÖSV für die Durchführung der alpinen Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm. Dass gleich die gesamte Führungsriege des ÖSV von Präsidentin Roswitha Stadlober bis Geschäftsführer Christian Scherer auf die Bühne gekommen ist, zeigt, dass die Ehrung wie Öl hinuntergegangen ist und für manche Wahlniederlage entschädigt hat.

War Tschofenigs letztlich doch klarer Sieg gegen Ryder-Cup-Golfer Sepp Straka ein bisschen überraschend, so war die Wahl von Stephanie Venier eine fast schon logische Entscheidung. Die Ski-Weltmeisterin erledigte in einem Jahr das, "wofür andere Frauen ein Jahrzehnt brauchen", wie die lockere Moderatorin Karina Toth launig und treffend angeführt hat: den sportlichen Höhepunkt mit zwei Medaillen bei der Heim-WM, eine tiefgreifende Abrechnung mit dem ÖSV, einen Rücktritt, eine Hochzeit und nun die Schwangerschaft: Venier hat die heimische Sportwelt fast im Monatstakt mit Aufregern beglückt. "Wenn ich ein Buch schreiben würde, dann würde es von 2025 handeln", meinte Venier, die immer noch sehr emotional auf ihren Titel zurückblickt. "Wenn ich die Bilder sehe, dann drückt es mir immer noch die eine oder andere Träne heraus." Ski fahren vermisse sie nicht. "Ich habe das Training meiner Kolleginnen in Chile verfolgt und muss sagen: Mir ist daheim nichts abgegangen."

Eine Premiere war auch, dass ein Schweizer die Trophäe entgegennimmt - Teamchef Roger Bader hat Österreichs Eishockey-Herren unter die Top 8 der Welt geführt, was bei seinem Dienstantritt als Utopie galt.

Besonders berührend war das Lebenswerk: Die nach Niki Lauda benannte Trophäe "Niki" ging an drei Herren, deren Karrieren von und durch diesen Niki Lauda geprägt worden sind: Toto Wolff, Helmut Marko und Gerhard Berger prägten auch die Formel 1 - und dass Österreich nicht nur ein Wintersport-, sondern auch ein Formel-1-Land ist, das hat mit Lauda zu tun, der zusammen mit Jochen Rindt in den Siebzigerjahren das Feuer entfacht hat.

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