Der Red-Bull-Star blieb bereits in der ersten Quali-Phase auf der Strecke und funkte danach ein süffisantes "brillant" an die Box. Nach Rang vier im Sprint davor war die Einstellung für die Zeitenjagd komplett daneben gegangen. "Ich habe null Grip", beteuerte der Niederländer und sprach von fehlendem Vertrauen in sein Auto. Zugleich gab er die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung auf. "Ich kann das vergessen", meinte der 28-Jährige. "Es stimmt definitiv etwas nicht, und wir scheinen im Moment nicht zu wissen, wie wir das Problem beheben können."
"Wir müssen jetzt analysieren, was ist da schief gegangen", sagte RB-Motorsportberater Helmut Marko mit wenig Zuversicht für das Hauptrennen im ORF. "Wir haben im Sprint gesehen, wie schwierig überholen ist." In Q1 war Verstappen zuletzt in Sotschi 2021 gestrauchelt. Weil es für Yuki Tsunoda gar nur zu Platz 19 reichte, war die Qualifikation für beide Red Bull erstmals seit Japan 2006 bereits nach der ersten Phase vorbei. "Von der Theorie her hätte es gepasst. Dass es so daneben gehen könnte, hätte keiner erwartet", sagte Marko.
Vorentscheidung im Titelrennen möglich
Weil Norris davor im Sprint einen souveränen Start-Ziel-Sieg feierte, liegen Piastri nun neun und Verstappen 39 Punkte zurück. Nach Brasilien sind noch drei Rennen zu fahren. Freilich ist für Norris im Hauptrennen am Sonntag (18.00 Uhr/ORF 1, Sky) alles angerichtet für eine Art Vorentscheidung in der WM. "Das lief echt gut bis hierher. Ich hoffe, dass wir es am Sonntag nicht ruinieren", sagte der 25-Jährige.
Er hatte bereits im Sprint von einem Ausrutscher seines Teamkollegen Piastri profitiert. Der Australier fuhr über die vom Vormittag-Regen noch feuchten Randsteine und drehte sich nach fünf Runden von der Strecke. Hinter Norris kamen mit Antonelli und George Russell zwei Mercedes auf den Plätzen zwei und drei. Toto Wolff wollte nach dem Sprint "mit beiden Füßen am Boden bleiben. Das war eine gute Leistung, aber jetzt geht das echte Wochenende los." Supertalent Antonelli lieferte dann aber erneut als Zweiter ab. Russell geht vom sechsten Startplatz aus ins Rennen.
Ein ähnliches Malheur wie Piastri unterlief an gleicher Stelle im Sprint auch Sauber-Pilot Nico Hülkenberg und Franco Colapinto im Alpine. Für einen Schreckmoment sorgte kurz vor Schluss des kurzen Rennens noch der Brasilianer Gabriel Bortoleto. Er verlor die Kontrolle über seinen Sauber-Rennwagen und krachte heftig in die Mauern am Streckenrand. Bortoleto blieb unverletzt, bis zum Qualifying konnte sein Bolide aber nicht rechtzeitig repariert werden.
(Quelle: APA/Reuters)
