Schwarz zeigte nach dem Podestrang Emotionen, Erinnerungen an das vergangene Jahr kamen hoch: "Es war sehr zach. Ich habe viel gehadert mit mir und habe mir selbst den größten Druck gemacht. Ich bin megahappy über den zweiten Platz." Er bedankte sich bei allen, die ihm durch diese Zeit geholfen haben. "Das war eine sehr starke Performance der Österreicher, Marco ist definitiv zurück, ich gönne es ihm, er ist so ein guter Skifahrer und auch ein guter Typ", sagte der nun dreifach Sölden-Sieger Odermatt (zuvor auch 2021, 2022) im ORF-TV-Interview.
Und ließ den Wunsch nach "wieder vielen spannenden Rennen" folgen. Gegen ein dauerhaftes Duell mit Odermatt hätte auch Schwarz nichts einzuwenden. "Das würde sich jeder wünschen, ich würde es mir auch wünschen. Aber wir müssen abwarten, wie jetzt der Slalom läuft. Man muss einfach in drei Disziplinen abliefern."
Brennsteiner Vierter, Weltmeister Haaser Sechster
Brennsteiner gab zu, in Richtung des Podests zu schielen, warum es damit nicht klappte, wusste er genau. "Im Flachen verhungere ich noch. Da habe ich noch nicht ganz das richtige Rezept gefunden", sprach er den Zeitrückstand im letzten Abschnitt an. Da es aber mit Abstand das beste Ergebnis für ihn in Sölden sei (zuvor einmal Platz 17, fünfmal nicht angeschrieben), bedeute das einen vernünftigen Auftakt. "Man sieht ungefähr, wo man steht", nahm er für sich aus dem verkürzten Rennen und schwierigen Verhältnissen mit.
Weltmeister Raphael Haaser verbesserte sich vor 15.300 Zuschauern mit Laufbestzeit von Platz 17 auf sechs (+0,69). "Ich habe mich ein bissl leichter auf die Verhältnisse eingestellt. Alles möchte ich nicht schönreden, es ist noch viel zu arbeiten, geht aber definitiv dahin, wo es hingehen soll", sagte der Tiroler, dessen zuvor beste Weltcupergebnisse im Riesentorlauf siebente Plätze waren. Dass ohne Attacke und ohne Überzeugung nichts gehe, habe er nach dem ersten Durchgang beinhart gesehen.
Lob vom Alpinchef: "Cool durchgezogen"
Insgesamt mit dem Blick auf das Ergebnis und drei in den sechs dürfe man nicht überheblich werden, müsse die Füße ruhig halten und weiterarbeiten, meinte Haaser. "Dann kann sich schon eine ganz brauchbare Mannschaft formen." Alpinchef Christian Mitter zeigte sich jedenfalls zufrieden. "Es war richtig cool durchgezogen von den Österreichern. Erwarten kann man es nie. Man kann es erwarten, dass sie ihre Leistung bringen, und das haben sie gemacht."
Vincent Kriechmayr kam auf Platz 29. Patrick Feurstein verpasste als 31., Lukas Feurstein als 38. und Joshua Sturm als 53. die Qualifikation für den zweiten Durchgang. Manuel Feller schied aus. "Ich werde auch Riesentorlauf trainieren, wenn ich keine Riesentorlauf-Rennen mehr fahre. Wo ich am Start stehe, werdet ihr alles sehen", ließ der Tiroler offen, wie es in dieser Disziplin für ihn weitergehen wird.
