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ÖRV fordert Doping-Verschärfungen mit lebenslangen Sperren

Otto Flum, der Präsident des Österreichischen Radsportverbandes, hat sich am Montag für ein strengeres Bundesgesetz gegen Sportbetrug ausgesprochen. "Das sind Berufssportler und die sind nach dem Strafgesetz zu beurteilen. Wenn das nicht zum Tragen kommt, wird Doping weiter als Kavaliersdelikt behandelt", erklärte Flum gegenüber der APA - Austria Presse Agentur.

ÖRV vertritt 'Null-Toleranz-Haltung' gegenüber Doping
ÖRV vertritt 'Null-Toleranz-Haltung' gegenüber Doping

Der langjährige ÖRV-Chef betonte, er sei mit ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel einer Meinung, wonach gegen betroffene Profisportler auch Haftstrafen verhängt werden müssten. "Bevor nicht ein Sportler zu sechs Monaten Arrest verurteilt wird, wird das Gesetz nicht ernstgenommen", sagte Flum, der wie Schröcksnadel auch ÖOC-Vizepräsident ist. Es sei kein Unterschied, ob im Sport oder sonstwo betrogen werde. "Wir haben null Toleranz. Das muss in Ordnung gebracht werden."

Flum forderte aber auch vom Europäischen Gerichtshof Maßnahmen ein. "Wegen dem Karfreitag hat er rasch entschieden, aber er soll auch ein gutes Antidopinggesetz schaffen, bei dem alle Länder mitziehen müssen", erklärte der Wiener. "Denn man braucht eine internationale Basis." Eine Verschärfung des Gesetzes in Österreich reiche nicht aus, wenn international nichts geschehe.

Der Radsportverband ist anders organisiert als der Skisport. Da hat der nationale Verband zu den im Ausland bei Rennställen der ersten oder zweiten Division (WorldTour und Professional Continental Tour) tätigen Profis nur bei Großereignissen wie WM oder Olympischen Spielen sowie Staatsmeisterschaften Kontakt. Im Skisport stellt der ÖSV das nötige Umfeld für das Training zur Verfügung.

"Wir haben unsere Hausaufgaben zu machen", stellte Flum fest. "Aber wenn der Weltverband Lizenzen an ehemalige Gedopte gibt, die als Betreuer von Teams arbeiten, dann ist das strengstens fahrlässig." Der ÖRV betonte am Montag in einer Aussendung, dass niemand mit Dopingvergangenheit in einen Kader aufgenommen oder als Trainer und Funktionär beschäftigt werde.

Ein Punkt in der aktuellen Affäre um den deutschen Arzt Mark S. verwunderte Flum auch: "Bernhard Kohl hat 2009 gegenüber der Polizei diesen Namen genannt, aber man hat zehn Jahre gebraucht, um ihn auffliegen zu lassen."

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