Da läuft sie wieder, die Rad-Rundfahrt durch Österreich: Nach 70 Auflagen als Österreich- Rundfahrt und drei Ausfällen nun zum zweiten Mal als Tour of Austria. Mit einer Besonderheit: Als wohl einziges Profi-Rennen der Welt wird diese Tour von den fünf heimischen Continental-Teams veranstaltet, Tirol-Cycling-Chef Thomas Pupp ist zugleich Rundfahrtsdirektor.
Als solcher verteidigt er Größe, Zeitpunkt (parallel zur Tour de France) und Länge der Tour. "Dieses Format ist wie geschaffen für uns", sagt Pupp. Die Einstufung (Kategorie 2.1) würde es sogar ermöglichen, dass die Hälfte der World-Tour-Teams dabei ist, mit fünf Mannschaften aus der obersten Kategorie (Alpecin, Ineos, Jayco-AIula, UAE, Lidl-Trek) ist man heuer noch weit unter den Möglichkeiten. Pupp: "Wir freuen uns über jedes Top-Team, aber die Tour ist in erster Linie für die heimischen Mannschaften gedacht." Muss man für diese Weltklasse-Teams extra zahlen? "Nur die üblichen Anreisepauschalen, das sind rund 3500 Euro pro Team." Aber die Grenzen sind von allein gegeben. "Jedes Team hat bei uns sieben Fahrer und sieben Betreuer, für die wir aufkommen. Das ist die natürliche Grenze, denn es gibt World-Tour-Teams, die würden gerne mit 15 Betreuern kommen, aber das ist bei uns nicht vorgesehen." Auch die Dauer (ein Prolog, fünf Etappen) sei nicht beliebig ausbaubar. "Wir haben 200 freiwillige Helfer, da kann ich nicht sagen: Jetzt fahren wir zehn Tage und es geht halt noch mehr Urlaub drauf." Auch der Termin ist für Pupp unstrittig. Viele Klassefahrer, die es eben knapp nicht zur großen Tour geschafft hätten, seien eben in Österreich am Start. Auf ein Detail müsse man bei der Planung auch Rücksicht nehmen: Den Schwierigkeitsgrad. "Österreich ist halt ein bergiges Land, da sind wir schnell eine zu schwierige Rundfahrt. Die Top-Teams wollen sich auch nicht bei einer Tour of Austria aufreiben."
Wie schnell das gehen kann, sah man Donnerstag: Da gab es auf der zweiten Etappe schon nach wenigen Kilometern einen Massensturz, nach dem drei Fahrer, darunter der bisherige Leader Max Walscheid (GER), aufgeben mussten. Rund 30 Fahrer gingen zu Boden, das Rennen wurde neutralisiert und nach 45-minütiger Unterbrechung neu gestartet. Der Kolumbianer Brandon Rivera gewann in Steyr den Sprint und übernahm die Gesamtführung, die Österreicher Felix Großschartner (acht Sek. zurück) und Riccardo Zoidl (21 Sek.) sind in Lauerstellung.