Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte sich zuletzt für die Wiederzulassung der seit dem Vorjahr wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine sanktionierten Russen und Belarussen ausgesprochen. Aus der Ukraine gab es daraufhin heftige Proteste und Boykottandrohungen, der sich auch andere Länder anschlossen. Am Dienstag reihten sich Olympia-Komitees und Sportverbände mehrerer nordeuropäischer Länder wie Norwegen, Schweden Finnland und Dänemark mit einem Offenen Brief an das IOC in die Kritiker ein. Auch für die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist die Russland-Teilnahme kommendes Jahr bei anhaltendem Kriegsgeschehen nicht vorstellbar, wie sie betonte.
Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) folgt hingegen der IOC-Linie, was Kogler nicht nachvollziehen kann. "Bei allem Verständnis für die Situation des einen oder anderen russischen oder belarussischen Athlet:innen - mein Mitgefühl gilt in allererster Linie den Familien jener ukrainischen Sportler:innen, es sollen bis dato rund 220 sein, die auf dem Schlachtfeld oder durch russische Angriffe auf die zivile Infrastruktur ihr Leben lassen mussten", so der Grünen-Politiker.
Auch die Verurteilung der Boykottandrohung der Ukraine durch das IOC widerstrebt Kogler. "Die Kritik des IOC an den Boykottüberlegungen der Ukraine ist zurückzuweisen", sagte Kogler und verwies darauf, dass ein großer Teil der russischen und belarussischen Aktiven Armeeangehörige seien. "In Tokio wurden 45 von 71 Medaillen von Armeeangehörigen gewonnen. Bei den Winterspielen in Peking hat ein Drittel der Teilnehmer:innen des Teams des Russischen Olympischen Comités in der Armee gedient."