Bei der Untersuchung in der Privatklinik Hochrum bei Innsbruck wurde zudem ein Riss des Innen- und Außenmeniskus sowie ein Knorpelschaden diagnostiziert. Pinkelnig war beim ersten Testbewerb auf der neuen Olympia-Schanze in Italien im zweiten Durchgang gestürzt. Sie kam beim Mattenspringen nach der Landung zu Fall, hielt sich im Auslauf direkt am linken Knie und blieb mehrere Minuten mit großen Schmerzen liegen. Die Schanzen im Val di Fiemme sind für die Winterspiele im kommenden Februar neu gebaut worden, der Sommer-GP diente als erster Test.
Offene Rechnung mit Olympia
Mit 16 Einzel-Weltcupsiegen, vier Weltcuperfolgen mit dem Team und sechs WM-Medaillen (5x Silber, 1x Bronze) gehört Pinkelnig, 2023 Österreichs Sportlerin des Jahres, zu den erfolgreichsten Skispringerinnen der ÖSV-Historie. Mit Olympia hat Pinkelnig allerdings noch eine Rechnung offen. Bei den Winterspielen 2022 in Peking belegte die Spätstarterin, die erst im Alter von 26 Jahren ihr Weltcup-Debüt gefeiert hatte, bei ihrem Olympia-Debüt enttäuschend den 20. Platz auf der Normalschanze und wurde für das Mixed-Team nicht nominiert.
Bei den kommenden Winterspielen in Italien, wo erstmals auch ein Frauenbewerb auf der Großschanze stattfinden wird, muss die Weltcup-Siebente der vergangenen Saison zuschauen. Damit gehen die ÖSV-Springerinnen um Jacqueline Seifriedsberger, Lisa Eder und Julia Mühlbacher dezimiert in die Olympia-Saison. Ende August hatte Sara Marita Kramer ihre Karriere beendet.
Hörl und Tschofenig in Frühform
Im Schatten des Sturzes und der schweren Verletzungen Pinkelnigs gewann Jan Hörl auf der kommenden Olympia-Normalschanze indes den Sommer-Grand-Prix-Bewerb der Männer. Der Salzburger siegte 2,1 Punkte vor dem Kärntner Gesamtweltcupsieger Daniel Tschofenig. Hinter dem Japaner Ryoyu Kobayashi wurde Maximilian Ortner Vierter. Stefan Kraft belegte Rang zehn. Der Vorarlberger Niklas Bachlinger wurde Achter und behielt damit die Grand-Prix-Gesamtführung.