Der Alltag von Luka Mladenovic spielt sich derzeit mehr auf dem Exerzierplatz ab als im Schwimmbecken. Der Junioren-Weltmeister von der SU Generali Salzburg absolviert seit zwei Wochen seine Grundausbildung beim Bundesheer. Die Strapazen in Uniform und mit Kampfgepäck konnten dem Modellathleten aber bislang nichts anhaben: Beim 40. SU-Generali-Meeting im ULSZ Rif (alle Ergebnisse hier) holte der 20-Jährige am Wochenende wie im Vorjahr den Gesamtsieg.
Mit Einzelsiegen über 100 Meter Delphin und 200 Meter Freistil sowie drei Landesrekorden (50 und 100 Meter Rücken, 100 Meter Freistil) und Punkterekord zeigte Mladenovic sein herausragendes Talent. Er ließ sogar Kurzbahn-Europameister und Olympiateilnehmer Bernhard Reitshammer (ASV Linz) hinter sich. "Die 100 Metern Delphin haben den Ausschlag gegeben, aber auf den anderen Distanzen habe ich den Abstand verkürzt", erklärte der Schwimmer.
Den Gesamtsieg bei den Frauen holte Cornelia Pammer (1. USC Traun) den Gesamtsieg. Beste Salzburgerin war Katharina Schießendoppler als Sechste. Ihr Trainer Plamen Ryaskov sagt: "Katharina hat den richtigen Spirit, daher wird sie auch den Übergang zum Erwachsenen-Schwimmen meistern."
Motivation bei Thiem und Co.
Die großen Stars traf Schießendoppler dieser Tage bei der Lotterien-Sporthilfe-Gala in Wien, wo sie als Gewinnerin des Leonidas-Publikumspreises zu Gast war. "Ein großartiges Erlebnis", schwärmte sie vom Abend, bei dem sie gemeinsam mit Schwimmkameradin Jil Schörghofer Selfies mit Größen wie Dominic Thiem sammelte.
Beim Meeting in Rif waren rund 270 Teilnehmende aus fünf Nationen am Start. Auf dem beengten Raum in der Rifer Schwimmhalle mussten sie sich zwischen den Läufen wie die Sardinen schlichten. Bei nur sechs Bahnen mussten an zwei Tagen mehr als 200 Läufe abgewickelt werden.
Kinder müssen weggeschickt werden
Einmal mehr wurde offensichtlich, dass die Infrastruktur für Salzburgs Schwimmtalente mit dem 25-Meter-Becken weit hinter den erforderlichen Standards hinterherhinkt. Veranstalter und Verbandspräsident Clemens Weis appelliert schon seit Jahren an die Politik: "Wir haben in Rif ein ausgezeichnet ausgestattetes Olympiazentrum, aber für die Schwimmer steht kein olympisches 50-Meter-Becken zur Verfügung." Die Besten würden nur an Zentren mit entsprechender Ausstattung gehen. Bei Weis stehen zudem die Eltern zahlreicher schwimmwilliger Kinder Schlange, die er mangels Platz nicht mehr aufnehmen kann.
Im Training müssen sich die Toptalente oft eine Bahn teilen.
Rif-Geschäftsführerin Sabrina Rohrmoser hat Verständnis für die Nöte der Wassersportler: "Wir würden gerne ein größeres Becken bauen. Ich verstehe aber auch, wenn die öffentliche Hand derzeit andere Prioritäten setzt." Auch die Stadt wälzt bekanntlich Hallenpläne beim "Lepi", aus Rohrmosers Sicht würde aber der Standort Rif wegen der Nähe zu Kraftkammer, Regeneration etc. mehr Sinn ergeben.
