Die Vorfälle um Ski-Olympiasieger Matthias Mayer am Rande der Hahnenkammrennen in Kitzbühel haben einmal mehr gezeigt: Psychische Erkrankungen im Sport können auch die Besten und Erfolgreichsten treffen. Im Umgang damit tut sich die Sportszene nach wie vor schwer. In zunehmendem Maße sind Athletinnen und Athleten bei Problemen mit mentaler Gesundheit auch in die Öffentlichkeit gegangen und konnten damit anderen Betroffenen Mut machen.
Naomi Osaka. Bei den French Open 2021 erklärte die damalige Nummer zwei der Tenniswelt, dass sie unter sozialer Phobie leide und harte Depressionsphasen durchlebt habe. Die Japanerin erntete dafür viel Sympathie und überwältigende Unterstützung. Sie nahm danach eine Auszeit und wurde Mutter. In einem ausführlichen Artikel im "Time"-Magazin schrieb sie: "Es ist o. k., nicht o. k. zu sein." Sie plädierte dafür, als Sportprofi Krankenstandstage nehmen zu können, über deren Gründe man die Öffentlichkeit nicht informieren muss. Bei den derzeit laufenden Australian Open gab sie ihr Grand-Slam-Comeback. "Ich versuche nun, mir viel weniger Druck zu machen und alles aufzusaugen", sagte Osaka.
Die Tennisspielerin tauschte sich auch mit Schwimmstar Michael Phelps aus: "Er sagte mir, dass ich möglicherweise ein Leben gerettet habe, indem ich mich zu Wort gemeldet habe. Wenn das stimmt, dann hat sich das alles gelohnt", erklärte Osaka.