Wolfgang Klampfer zählt zu den weltbesten Katamaran-Seglern - auch ohne Sohn Paul an seiner Seite. Mit dem Seehamer Stefan Zimmermann als neuem Vorschoter gelang dem 52-jährigen Steuermann aus Neumarkt nun bei der Topcat-Weltmeisterschaft am polnischen Turawasee die Silbermedaille. "Obwohl wir vorher nur zwei Mal gemeinsam trainiert haben, ist es super gelaufen und wir sind bis zum Schluss um Gold gesegelt", erzählt Klampfer.
Vor allem die abschließende Wettfahrt hätte bei starkem Wind nicht turbulenter verlaufen können. In Führung liegend riss die Trapezeinrichtung des Salzburger Duos, Klampfer musste Zimmermann aus dem Wasser bergen und nach einer Notreparatur gelang noch der zweite Platz. Am Ende fehlte nur ein Punkt auf die neuen deutschen Weltmeister, die Zwillinge René und Sascha Treichel. "Es war verdammt knapp und eine Achterbahnfahrt, die ich so selten erlebt habe", sagt Klampfer.
Nach dem vierten Platz bei der WM-Premiere 2014 und Bronze zwei Jahre später glückte dem zigfachen Staatsmeister, der sich im Seekirchner und im Seehamer Segelclub zu Hause fühlt, damit beim dritten Antritt die zweite Medaille. Nur die Goldene fehlt noch. "Diese 2024 am Gardasee mit Paul zu holen wäre perfekt", sagt Wolfgang Klampfer. Sein Sohn und langjähriger Segelpartner kämpft aktuell mit hartnäckigen Oberschenkelproblemen.
Die Goldmission 2024 ist noch weit weg. Klampfer senior nimmt aber noch im August eine Weltmeisterschaft am Gardasee in Angriff. "In der Bootsklasse Dart 18, ein traditionsreicher Katamaran, der in Österreich heute fast ausgestorben ist", sagt der 52-jährige Landesbedienstete, der mit dem Wiener Vorschoter Michael Berger (in Polen Topcat-Dritter) einen Spitzenplatz anvisiert. "Das Ziel sind die Top Ten, eine Medaille wäre ein Traum. Wir haben aber keinen Druck."
Die Vorbereitung auf das nächste Abenteuer läuft. Für Klampfer ist es eine Rückkehr zu den Anfängen. "In so einem Boot habe ich im Alter von acht Jahren mit meinem Vater zu segeln begonnen. Das wird nostalgisch."