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Sex, Pop und Bestatter: Die ungewöhnlichsten Sponsoren im Sport

Das Salzburger Bestattungsunternehmen paxnatura steigt ins Sportsponsoring ein. Kuriose und umstrittene Geldgeber gab es schon oft für Athleten und Clubs.

Kondomwerbung beim FC Homburg, 1987 untragbar für den DFB.
Kondomwerbung beim FC Homburg, 1987 untragbar für den DFB.

Tabea Minichmayr, große Hoffnung in der neuen Olympiadisziplin Küstenrudern, wird von paxnatura, dem Naturbestattungsunternehmen aus Glanegg, unterstützt. Schon öfter gab es im Sport Geldgeber, die großes Aufsehen erregten:

"Ein Leben lang"

Spezialisten für den letzten Weg sind schon öfter als Partner im Sport aufgetreten. Bereits 2008 trat der damalige Zweitligist Gratkorn als "FC Pax Gratkorn" an. Als sich der Bestatter zurückzog, ging es mit Abstieg und Insolvenz bergab. Im Herbst 2024 stieg ein Bestatter als Unterstützer für die Nachwuchsabteilung eines deutschen Traditionsclubs ein. Mit der Parole "Lok Leipzig ein Leben lang! Und für danach gibt's Bestattungen Müller!" wurde das Engagement vorgestellt.

Kondome als Aufreger

Trikotwerbung für Kondome der Marke "London" war 1987 monatelang ein Aufreger in Deutschland. Der DFB untersagte dem FC Homburg den Schriftzug, der angeblich "Auffassungen von Sitte und Moral zumindest von Teilen der Bevölkerung" widerspreche. Im juristischen Gezerre behielt der Club am Ende recht, für den DFB gab es ob seiner verstaubten Moralvorstellungen reichlich Spott. Schon 1976 warb die Kondommarke "Durex" auf Formel-1-Autos des Surtees-Teams, weshalb die BBC auf Übertragungen verzichtete.

ABBA, Sponsor ohne Zahlung

1981 prangte groß der Schriftzug der schwedischen Popband auf den ATS-Formel-1-Wagen. Der schwedische Fahrer Slim Borgudd war als Studio-Schlagzeuger von ABBA tätig gewesen. Gezahlt haben soll das millionenschwere Quartett, das kurz vor der Auflösung stand, nichts: Das Aufsehen um die Werbung diente dazu, andere Sponsoren anzuziehen.

Money, Money, Money? ABBA zahlte in der Formel angeblich nichts für die Werbung.
Money, Money, Money? ABBA zahlte in der Formel angeblich nichts für die Werbung.


Kurzes Porno-Gastspiel

Die Rutherford Raiders, eine englische Uni-Fußballtruppe, ließen 2014 zunächst aus Spaß das Logo des Sexportals "Pornhub" auf ihre Trikots drucken. Tatsächlich kam ein Sponsoring zustande, doch die Universitätsleitung schob dem Treiben schnell einen Riegel vor. "Redtube", ebenfalls im Geschäft mit pornografischen Online-Inhalten tätig, tauchte 2017 auf den Dressen des unterklassigen US-Clubs Washington Square FC auf. Das Merchandising der Amateurtruppe wurde daraufhin zur lukrativen Einnahmequelle.


"Tote Hosen" füllten leere Kassen

2001 griffen die Punkrock-Musiker der "Toten Hosen" der maroden Fortuna Düsseldorf aus ihrer Heimatstadt finanziell unter die Arme. Der Totenkopf, das Markenzeichen der Band, prangte auf den Trikots. Als Sponsor ihres Heimatclubs Clydebank FC sprang die schottische Band "Wet Wet Wet" 1994 ein.

Walschützer in der Regionalliga

2015 trug Carl Zeiss Jena Trikotwerbung für die Umweltschutzorganisation Sea Shepherd. Die militante Anti-Walfang-Gruppe löste bei dem Club eine Heavy-Metal-Band als Sponsor ab.

Bordell als Nothelfer

In der Wirtschaftskrise 2012 konnten griechische Clubs nicht wählerisch sein. Voukefalas, ein Amateurclub aus Larissa, nahm das Sponsoringangebot eines örtlichen Bordells daher dankend an und lief mit "Villa Erotica" auf dem Trikot auf.

Potenter Sponsor

Das Seitenwagenduo Klaus Klaffenböck/Christian Parzer fuhr 1994 mit dem Schriftzug des Sexmagazins "ÖKM" in der WM. Von Fotografen dankbar angenommen wurden PR-Auftritte des Teams in der Boxengasse mit Pornostar Dolly Buster.

Ein Erotikmagazin griff Klaffenböck/Parzer unter die Arme.
Ein Erotikmagazin griff Klaffenböck/Parzer unter die Arme.

Schwarzer Bildschirm beim Piratensender

Lange vor der Rundfunk-Liberalisierung in Österreich sendete "Radio CD" ab 1990 aus Bratislava über die Grenze. Als der unliebsame Konkurrent Namenssponsor beim Kremser SC wurde, boykottierte der Noch-Monopolsender ORF fortan die Niederösterreicher: Von ihren Spielen gab es keine TV-Bilder mehr zu sehen.

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