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Snowboarder Karl fühlt sich als ÖSV-Sportler zweiter Klasse

Rund um seinen 40. Geburtstag am (heutigen) Donnerstag hat Snowboard-Olympiasieger Benjamin Karl zur Kritik gegen den Österreichischen Skiverband (ÖSV) ausgeholt. Im Gespräch mit dem Donnerstag-"Kurier" gab der Niederösterreicher an, sich beim ÖSV als Sportler zweiter Klasse zu fühlen und bekrittelte fehlende Wertschätzung. Dies sei ein Mitgrund, weshalb er nach dieser Saison seine Snowboard-Karriere beendet. Danach will er an Ultra-Radrennen teilnehmen.

Benjamin Karl übte Kritik am ÖSV/Archivbild
Benjamin Karl übte Kritik am ÖSV/Archivbild

Karl akzeptiert sein Alter, aber mental werde es von Jahr zu Jahr anstrengender. "Es ist mühsam, wenn du ständig mit den gleichen Problemen konfrontiert bist." Denn für Snowboard sei im Weltverband (FIS) nie Geld da. "Aber bei uns in Österreich ist es nicht anders. Wir können nie nach Übersee fahren zum Trainieren. Wir sind eine extrem erfolgreiche Sparte des ÖSV, aber es ist einfach kein Geld da, damit wir wirklich professionell trainieren. Das nagt seit Jahren an mir. Es wird einfach nicht gewürdigt, welche Leistungen wir bringen."

Karl habe sein Leben lang als Snowboarder kämpfen müssen. "Meine Mission war, den Snowboardsport sichtbar und größer zu machen. Und das habe ich teilweise sicher geschafft." Trotz aller Erfolge wurde er nie "Sportler des Jahres". "Skifahren ist bei uns die Obersportart. Wenn du in Österreich Skifahrer bist und auch noch beim ÖSV, dann geht jeder vor dir in die Knie. Ich habe Marcel Hirscher einmal gefragt, was ich denn tun müsse, damit ich in Österreich Sportler des Jahres werde. Er hat gesagt: 'Du musst dein Snowboard in zwei Hälften teilen.' Und das hat mir zu denken gegeben."

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