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Bittere Niederlage: Austria Salzburg verpasst nach strittigem Ausschluss Sensation gegen Tabellenführer nur knapp

Neuzugang Christian Gebauer schoss den Neo-Zweitligisten mit seinem zweiten Treffer im zweiten Spiel für die Austrianer gegen den ungeschlagenen Titelanwärter St. Pölten in Führung. In Unterzahl kassierten die Hausherren aber spät noch zwei Gegentreffer.

Sebastian Aigner und Co. stemmten sich gegen den Favoriten St. Pölten.
Sebastian Aigner und Co. stemmten sich gegen den Favoriten St. Pölten.

Die Derbyniederlage gegen den FC Liefering nach früher 2:0-Führung hat Austria Salzburg nicht aus der Bahn geworfen. Das bewies der Aufsteiger am Samstag vor ausverkauftem Haus in Maxglan gegen den zuvor ungeschlagenen Tabellenführer St. Pölten. Die Maxglaner forderten die erfahrenen Profis des Titelanwärters nicht nur über die volle Spieldistanz, sie schnupperten auch am Sieg, den erst zwei späte Gegentreffer in Unterzahl kosteten. Die Violetten unterlagen mit 1:2 und halten weiterhin bei sieben Punkten.

Austria Sazburg entschärft St. Pöltens Topspieler lange

Austria-Trainer Christian Schaider hatte auf die Derby-Startelf gesetzt. Der Ansatz unterschied sich aber deutlich. Gegen die gestandene Profitruppe verteidigten die Gastgeber in Aufbausituationen des Favoriten extrem mannorientiert. So war St. Pöltens Spielmacher Marc Stendera, der 78 Einsätze in der deutschen Bundesliga vorweisen kann und DFB-Pokalsieger (2018 mit Eintracht Frankfurt) und U19-Europameister (2014 mit Deutschland) war, weniger als von ihm wohl erhofft am Ball. Die Niederösterreicher wurden zu langen Bällen gezwungen. Die direkten Duelle entschieden die Austria-Abwehrspieler meist für sich. Denis Kahrimanovic zog sich zudem situativ öfter als zuletzt als fünfter Mann in die letzte Abwehrlinie zurück.

Austria Salzburg war immer torgefährlich

Nach vorn gelangen den Violetten immer wieder gefährliche Aktionen. In der vierten Minute, die Austria-Fans waren inzwischen mit ihrer aufwändigen Choreografie fertig, landete ein Pressball von Denizcan Cosgun im Lauf von Daniel Bares. Der Mittelstürmer kam nicht zum Abschluss. Nach dem folgenden Eckball köpfelte Kahrimanovic über das Tor. Näher kam der Außenseiter der Führung in Minute zwölf. Neuzugang Christian Gebauer schoss nach einem per Kopf abgelegten Einwurf am langen Eck vorbei. Auf der anderen Seite verfehlten zwei Stendera-Freistöße klar das Ziel.

Die Gelbe Karte für Denis Kahrimanovic rächte sich später.
Die Gelbe Karte für Denis Kahrimanovic rächte sich später.

St. Pölten setzt auf Kontrolle statt Spektakel

In der 28. Minute musste dann Austria-Schlussmann Simon Nesler-Täubl entscheidend eingreifen. Der Tormann parierte nach einem super Angriff der St. Pöltener, den Winfried Amoah abschloss, ausgezeichnet. Kurz darauf setzte SKN-Abwehrmann Sondre Skogen einen Kopfball nach Stendera-Flanke knapp über das Tor. Es blieb bei der kurzen Druckphase der Gäste, die sehr kontrolliert auftraten. Es waren die Austrianer, die vor der Pause noch Torgefahr erzeugten. Nach einem Cosgun-Traumpass scheiterte Gebauer. St. Pölten schenkte den Maxglanern anschließend den Ball, doch der Schuss von Paul Lipczinski wurde geblockt - eine hochkarätige Doppelchance.

Gebauer trifft erneut

Die erste Topchance nach der Pause - Co-Trainer Peter Urbanek übernahm nun das Coaching an der Seitenlinie, weil sich Schaider wegen Kreislaufproblemen in die zweite Reihe zurückzog - fanden die Gäste vor. Nach einem Ballverlust von Dario Bijelic schaltete St. Pölten gut um, El Hadji Bacary Mane unterlag Nesler-Täubl aber im Eins-gegen-eins (47. Minute). Das 1:0 erzielte die Austria in der 57. Minute. St. Pölten leistete sich den ersten gravierenden Abspielfehler. Nach David Rieglers Patzer bedienten Bares und Cosgun den diesmal vor dem Tor eiskalten Gebauer. Zweiter Einsatz, zweiter Treffer für den Ex-Bundesligaprofi, der sich erstmals vor der Maxglaner Fantribüne feiern lassen konnte. Wenig später musste Nesler-Täubl einen Mane-Weitschuss und kurz darauf einen Abschluss des Flügelspielers aus spitzem Winkel parieren.

Christian Gebauer und Co. jubelten über das 1:0.
Christian Gebauer und Co. jubelten über das 1:0.

Nach Gelb-Rot schlägt St. Pölten doppelt zurück

Damit verebbte die neuerlich nur kurze Druckwelle der Niederösterreicher. Eine strittige Schiedsrichterentscheidung ließ das Spiel in der Schlussviertelstunde aber wieder Fahrt aufnehmen. Kahrimanovic sah in Minute 75 für ein Foul die Gelb-Rote Karte. Erst in der 88. Minute nutzte der Favorit die Überzahl. Marco Hausjell verwertete eine Hereingabe mit einem abgefälschten Schuss - 1:1. In der Nachspielzeit fanden beide Teams den Matchball vor. Nachdem St. Pölten die Stange getroffen hatte, schoss Bares in aussichtsreicher Position weit über das Tor. Doch damit war das Match nicht vorbei. St. Pöltens Reinhard Young erzielte in der 95. Minute per Kopf noch das 2:1.

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