Thomas Muster hatte im Jahr davor nicht nur bei den French Open seinen einzigen Grand-Slam-Titel gewonnen, sondern insgesamt auch zwölf Turniere.
Thomas Muster 4.474 Punkte vor Pete Sampras (4.465), Andre Agassi (4.379) und Boris Becker (4.145). Was sich auch 20 Jahre später wie die Creme de la creme des Welt-Tennis liest, untermauert die historische Bedeutung dessen, was der damals 28-jährige Steirer erreicht hatte.
Muster verbrachte diesen Tag für ihn nicht ungewöhnlich auf einem Tennis-Platz, doch der Schauplatz war sehr wohl nicht alltäglich: Österreichs Davis-Cup-Team war damals in der ersten Runde der Weltgruppe in Johannesburg zu Gast. Regen hatte am Samstag das Doppel unterbrochen, und da der Rasen völlig überflutet war, musste die Partie erst am Montag in der Halle auf Hartplatz fortgesetzt werden.
Und so kam es, dass Muster ausgerechnet an seinem ersten Tag als Nummer eins Davis Cup spielte - und standesgemäß Wayne Ferrera in 2:56 Stunden mit 7:5,6:7(5),6:4,7:6(4) niederrang. Muster hatte auf 2:2 ausgeglichen, in der Folge verlor aber Gilbert Schaller gegen Marcos Ondruska und Österreich den Länderkampf. Muster reagierte damals wie üblich gelassen auf seine Nummer-eins-Position: "Ich bin dafür bekannt, dass ich mit den Füßen am Boden bleibe. Ich habe seit Jahren auf dieses Ziel hingearbeitet und werde deswegen nicht ausflippen. Dafür bin ich schon zu alt und zu reif."
Muster, der am Ende seiner Karriere insgesamt 44 Titel zu Buche stehen hatte, blieb insgesamt sechs Wochen an der Spitze dieser Weltsportart. Seither hat es bei den Herren lediglich Jürgen Melzer zumindest in die Top Ten (8.) geschafft. Österreich bisher einziger Major-Sieger im Einzel holte 1996 noch sieben Titel.