Erler/Miedler waren im Doppel zu favorisieren, auch wenn Österreichs Paradepaarung auf der Tour seit Oktober 2024 getrennte Wege geht. Die Österreicher glichen ein Break der Ungarn zum 3:2 in der 6.000 Zuschauer fassenden Fönix Arena im ersten Satz zum 4:4 aus. Bei 6:5 und 40:15 hatten Erler/Miedler bei Aufschlag Marozsan zwei Satzbälle, die Ungarn retteten sich aber mit vier Punkten in Folge ins Tiebreak. Auch dort lag das ÖTV-Duo 4:2 voran, Marozsan/Piros entschieden den Satz aber mit fünf Punkten in Serie zu ihren Gunsten.
Ungarn-Duo in entscheidenden Phasen da
Im zweiten Durchgang mussten die Österreicher bei 3:4 und Aufschlag Miedler einen heiklen Breakball abwehren. Ohne Aufschlagverlust eines Teams ging es erneut ins Tiebreak. Dort machten die Ungarn die ersten vier Punkte. Beim Stand von 6:2 nutzte Piros den ersten von vier Matchbällen mit einem Volley. Erler/Miedler hatten davor ihre jüngsten sechs Davis-Cup-Doppel für sich entschieden. "Vom Papier müssten wir es gewinnen", sagte Miedler im ORF. "Aber wir haben ja noch zwei Partien." ÖTV-Kapitän Jürgen Melzer trauerte einer "Riesenchance" nach. "In den wichtigen Situationen waren die Ungarn besser."
Die Österreicher müssen im Osten Ungarns ohne ihre beiden besten Einzelspieler antreten. Sebastian Ofner hatte sich wegen körperlicher Probleme eine Auszeit genommen. Dazu musste mit Filip Misolic am Freitag kurzfristig auch noch die aktuelle Nummer eins krankheitsbedingt abreisen. Jurij Rodionov und Ersatzmann Neumayer brachten die ÖTV-Auswahl dennoch mit überraschenden Drei-Satz-Siegen gegen die höher eingeschätzten Marozsan bzw. Marton Fucsovics mit 2:0 in Führung.
Einer der beiden Österreicher muss nun auch ein zweites Einzel gewinnen, um Rot-Weiß-Rot erstmals seit 2012 ins Davis-Cup-Viertelfinale zu bringen. Neumayer bekommt es dabei nicht wie vorgesehen mit Marozsan zu tun. Anstelle des Weltranglisten-56. setzten die Ungarn kurzfristig den im Doppel stark aufgetretenen Piros ein.